Wetter begünstigt Kampf gegen Flammen in Kalifornien
Feuchtere Luft und schwächere Winde haben im US-Bundesstaat Kalifornien den Kampf der Feuerwehr gegen zahlreiche Waldbrände begünstigt. Drei Großfeuer in der Umgebung von San Francisco konnten bis zum Dienstagabend (Ortszeit) schrittweise weiter eingedämmt werden, wie die Feuerschutzbehörde Cal Fire mitteilte. Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt, neue Feuer möglich.
Vor allem im Norden Kaliforniens seien weiterhin vereinzelt Gewitter mit Blitzeinschlägen möglich, die neue Waldbrände verursachen könnten, hieß es weiter. Sieben Menschen starben seit Ausbruch der ersten Feuer in dem Bundesstaat Mitte August.
Fortschritte erzielte die Feuerwehr unter anderem bei den derzeit größten Brandkomplexen in Kalifornien: Das sogenannte LNU-Lightning-Complex-Feuer in der Weinregion Napa Valley nordöstlich von San Francisco war am Abend zu 27 Prozent unter Kontrolle, wie Cal Fire auf ihrer Homepage schrieb. Das SCU-Lightning-Complex-Feuer südlich der Westküstenmetropole war demnach zu 20 Prozent eingedämmt. Mehr als 1,25 Millionen Acres (etwa 5.058 Quadratkilometer) verbrannten laut Cal Fire - das sei eine Fläche mehr als sechsmal so groß wie New York City, schrieb der TV-Sender CNN. "Und die Brandsaison dauert noch drei Monate an", merkte die Zeitung "San Francisco Chronicle" an. Mittlerweile sind rund 14.000 Feuerwehrleute im Einsatz.
Tausende Menschen durften am Dienstag in einigen Regionen Kaliforniens wieder in ihre Häuser zurückkehren, nachdem Evakuierungsmaßnahmen aufgehoben worden waren. Anderswo saßen Anrainer weiter auf gepackten Koffern, um notfalls ihre Häuser zu verlassen. Sie bange nun schon das dritte Mal in vier Jahren um ihr Haus im Bezirk Sonoma County, erzählte Anrainerin Alma Bowen am Dienstag dem "San Francisco Chronicle". Bereits 2017 und 2019 sei sie vor schnell um sich greifenden Feuern geflüchtet, nun habe sie wieder das Wichtigste eingepackt.
Neben Kalifornien brennt es in 13 weiteren Staaten, darunter Arizona, Oregon oder auch Alaska, wie die Behörde National Interagency Fire Center auf ihrer Homepage schreibt. Ihren Daten zufolge gibt es derzeit 93 Großfeuer in 14 Staaten, die meisten davon mit 24 in Kalifornien. Viele von ihnen wurden durch Blitzeinschläge ausgelöst.
Der oft unter Trockenheit leidende Westküstenstaat wird regelmäßig von Waldbränden heimgesucht, doch den Behörden zufolge haben die Schwere und die Häufigkeit der Katastrophen in den vergangenen Jahr zugenommen. Besonders schlimm traf es im November 2018 den Ort Paradise in Nordkalifornien, wo heftige Winde das sogenannte "Camp"-Fire schnell ausbreiteten. 85 Menschen starben, Zehntausende wurden obdachlos.
Trotz der Fortschritte im Kampf gegen die Flammen befürchten die Brandbekämpfer eine noch größere Zerstörung. Seit dem Ausbruch der Brände Mitte August, vor allem in Nordkalifornien, seien rund 1.400 Gebäude zerstört worden, sagte Cal Fire-Sprecher David Berlant am Dienstag in einem Videobeitrag. Diese Zahl könnte sich aber auch noch mehr als verdoppeln, wenn das ganze Ausmaß der Verwüstung bekannt sei. Auch die Zahl der Todesopfer könnte noch weiter steigen. Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom sprach am Montag von "historischen Waldbränden" in diesem Jahr.
Zusammenfassung
- Feuchtere Luft und schwächere Winde haben im US-Bundesstaat Kalifornien den Kampf der Feuerwehr gegen zahlreiche Waldbrände begünstigt.
- Drei Großfeuer in der Umgebung von San Francisco konnten bis zum Dienstagabend schrittweise weiter eingedämmt werden, wie die Feuerschutzbehörde Cal Fire mitteilte.
- Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt, neue Feuer möglich.
- Sieben Menschen starben seit Ausbruch der ersten Feuer in dem Bundesstaat Mitte August.