Evakuierungen, gebrochene Dämme: Die Unwetter im Überblick
Es regnet und regnet in weiten Teilen Österreichs und das mit verheerenden Folgen. Vor allem in Niederösterreich waren Einsatzkräfte am Wochenende gefordert.
Nachdem am Sonntag zunächst 1.100 Häuser evakuiert wurden, stieg diese Zahl im Laufe des Tages weiter an. NÖ-Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner erklärte bei einer Pressekonferenz am Nachmittag, allein nach einem Dammbruch in Hadersdorf seien Hunderte weitere Menschen in Sicherheit gebracht worden.
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Video: Alle Prognosen sind eingetroffen
Weil sich die Unwetterlage in den vergangenen Stunden weiter verschärfte, trat um 14.00 Uhr erneut das Staatliche Krisen- und Katastrophenmanagement (SKKM) im Innenministerium zusammen, an dem auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) teilnahm.
Am späteren Nachmittag besuchte Nehammer den vom Unwetter schwer getroffenen Bezirk Tulln. Die aktuelle Unwetter-Lage habe "noch nie dagewesene Ausmaße" angenommen, so der Kanzler. Sollten mehr Mittel aus dem Katastrophen-Fonds gebraucht werden, wolle man diese schnellstmöglich zur Verfügung stellen.
Auch die Niederösterreichs Landeshauptfrau sprach von einer "Ausnahmesituation, so wie wir es noch nie erlebt haben".
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Die heftigen Unwetter haben bislang ein Todesopfer gefordert. Während eines Einsatzes kam ein Feuerwehrmann ums Leben. Er rutschte im Bezirk Tulln bei Auspumparbeiten über eine Stiege und starb.
Video: Die Lage an der Traisen bei Tulln
Feuerwehr-Einsatzkräfte samt Spezialgeräten aus der Steiermark, Kärnten, Oberösterreich, Salzburg und Tirol unterstützen, die ersten rund 200 Helfer aus der Steiermark trafen am Sonntagnachmittag ein. Ein Assistenzeinsatz des Bundesheeres wurde angefordert.
Bezirk Lilienfeld von Außenwelt abgeschnitten
Im Bezirk Lilienfeld sind derzeit zahlreiche Straßen nicht befahrbar. "Der Bezirk Lilienfeld ist von außerhalb derzeit nicht erreichbar", schrieb die Gemeinde Sonntagnachmittag auf Facebook.
Video: Katastrophengebiet Niederösterreich - Feuerwehr im Dauereinsatz
Der Staudamm Ottenstein hatte am Sonntag noch Kapazitäten. Am Abend wurde Wasser vom Stausee in den Kamp gelassen, um so die Hochwasserspitzen abzufangen.
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Bereits am Samstag warnte der niederösterreichische Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner davor, dass der Staudamm in Ottenstein übergehen könnte.
Keine Entwarnung für Wien
Das unwetterbedingte Hochwasser hat am Wochenende auch die Bundeshauptstadt erreicht. In Penzing ist der Wienfluss übers Ufer getreten, Menschen mussten aus ihren Häusern evakuiert werden.
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Video: Regenmassen ließen Donaukanal überlaufen
Auch am Wiener Donaukanal kam es zu Überschwemmungen. Am Sonntagabend gingen die Pegelstände leicht zurück, Entwarnung gab es jedoch noch nicht.
Galerie: Hochwasser am Donaukanal
Zusammenfassung
- Starkregen und Sturm sorgten im Osten Österreichs für einen ungemütlichen Sonntag.
- Die Einsatzkräfte standen erneut im Dauereinsatz durch.
- Die aktuelle Lage im Überblick.