UNO fordert Aus für verschmutzende fossile Brennstoffe
Unvermindert bedeutet, dass keine Technologie zum Auffangen der Kohlendioxid-Emissionen eingesetzt wird. Die Weltgemeinschaft müsse im Kampf gegen den Klimawandel "viel mehr, jetzt, an allen Fronten" tun, heißt es in dem Bericht.
"Die Welt ist nicht auf dem richtigen Weg, um die langfristigen Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen", wurde betont. Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, müsse der Treibhausgas-Ausstoß bis 2025 seinen Höhepunkt erreichen und danach scharf abfallen, führt die Bilanz aus.
Das 2015 geschlossene Pariser Klimaabkommen sieht vor, die Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad zu begrenzen. Das Klima hat sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts bereits um fast 1,2 Grad Celsius erwärmt. Die Folge sind schon jetzt extreme Wetterphänomene wie schwere Dürren, heftigere Stürme und intensivere Hitzewellen.
Die Bestandsaufnahme dient als Grundlage der Verhandlungen auf der Weltklimakonferenz COP28, die vom 29. November bis 12. Dezember in Dubai stattfindet. Im Fokus der Diskussionen wird dabei die Zukunft der fossilen Energien wie Kohle und Gas stehen.
"Einmal mehr wird deutlich, dass die jetzigen Klimaversprechen unzureichend sind, um die Erderhitzung bei 1,5 Grad zu stoppen. Mit den laschen Zielen der Länder bewegen wir uns auf eine brennend heiße Welt zu. Auch Österreich hinkt beim Klimaschutz hinterher", sagte Jasmin Duregger, Klima- und Energieexpertin bei Greenpeace in Österreich, anlässlich des UNO-Berichts zum "Global Stocktake". Mit dem Klimaschutzgesetz fehle "seit langem der Fahrplan, wie Österreich die Klimaneutralität 2040 erreichen will. Ebenso gibt es keinen gesetzlichen Ausstiegsplan für fossile Energien. Die österreichische Bundesregierung muss jetzt rasch Meter machen, um einen fairen Beitrag zum Erhalt eines lebenswerten Planeten zu leisten", so Duregger.
Die Klimachefin der Umweltorganisation WWF Deutschland erklärte, es sei "wichtig, nun schnell diejenigen Maßnahmen umzusetzen, die mit enormen Emissionsminderungen einhergehen". Dazu zähle der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und der Ausbau erneuerbarer Energien, so Viviane Raddatz. "Die Abscheidung und Speicherung von CO2 kann nicht als Feigenblatt dienen, fossile Strukturen weiter aufrecht zu erhalten."
Die CCS-Technologie zu Abscheidung und Einlagerung von CO2 soll die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehenden Emissionen dauerhaft binden und so zum Klimaschutz beitragen. Unter Umweltschützern und Wissenschaftern ist sie umstritten, da sie selbst sehr energieintensiv ist. Darüber hinaus sehen Kritiker die Technologie als Scheinlösung, die das globale Grundproblem zu hoher CO2-Emissionen nicht beseitigen kann.
Zusammenfassung
- Um bei den Treibhausgas-Emissionen im Jahr 2050 das Ziel von Netto-Null zu erreichen, muss die Welt nach UNO-Angaben aus allen verschmutzenden fossilen Brennstoffen aussteigen.
- Im Fokus der Diskussionen wird dabei die Zukunft der fossilen Energien wie Kohle und Gas stehen.
- Die Klimachefin der Umweltorganisation WWF Deutschland erklärte, es sei "wichtig, nun schnell diejenigen Maßnahmen umzusetzen, die mit enormen Emissionsminderungen einhergehen".