Überparteiliche Mahnwache nach Femiziden in Wien-Landstraße
Die Mahnwache, die am Rochusmarkt abgehalten wurde, soll eine Gelegenheit für solidarisches Trauern und kollektiven Widerstand gegen Gewalt an Frauen bieten. SPÖ-Bezirksvorsteher Erich Hohenberger rief dazu auf, bei der Wahrnehmung von Gewalt gegen Frauen nicht wegzusehen. "Wenn ihr selbst davon betroffen seid - nehmt es nicht hin. Es gibt Wege, dieser schrecklichen Situation zu entfliehen! Informiert euch über bestehende Angebote und nehmt sie wahr", sagte er.
Die stellvertretende Bezirksvorsteherin Siegrid Widhalm von den Grünen nannte Femizide, also die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts, "eine schockierende und inakzeptable Realität in unserer Gesellschaft". "Wir alle sind gefordert, aufmerksam zu sein - jeden Tag", lautete der Appell von NEOS-Bezirksrätin Maria In der Maur-Koenne, während Bezirksrätin Susanne Empacher von Links/KPÖ die Verbundenheit der Frauen über Generationen hervorhob. "Frauen haben die Geschichte beeinflusst und verändert! Auch wenn wir derzeit Rückschläge erleben, setzen wir den Kampf unserer Vorfahrinnen fort."
SPÖ-Gemeinderätin und Landtagsabgeordnete Patricia Anderle ging indes auf die wirtschaftliche Rahmenbedingungen ein, die notwendig seien, "um unser Leben selbstbestimmt gestalten zu können. Wir müssen Netzwerke knüpfen, damit unsere Interessen nicht an den Rand gedrängt werden. Für eine Welt, in der Femizide nicht mehr existieren."
(S E R V I C E - In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133)
Zusammenfassung
- Am Weltfrauentag fand in Wien-Landstraße eine Mahnwache für die Opfer von zwei kürzlichen Femiziden statt, organisiert von Bezirksorganisationen der SPÖ, Grünen, Links/KPÖ und NEOS.
- Die Mahnwache gedenkt einer 51-jährigen Frau und ihrer 13-jährigen Tochter, die am 23. Februar ermordet wurden – Teil einer Serie von sieben Femiziden in Österreich im Jahr 2024.
- Politiker betonten die Wichtigkeit der Wahrnehmung und des Widerstands gegen Gewalt an Frauen und riefen Betroffene auf, sich über Hilfsangebote zu informieren und diese in Anspruch zu nehmen.