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Prinz Harrys Autobiografie geht weg wie warme Semmeln

Nach wochenlanger Aufregung ist am Dienstag die Autobiografie von Prinz Harry erschienen. Bereits seit Tagen zitieren vor allem britische Medien aus "Reserve", wie der Titel der deutschen Ausgabe lautet. Das Buch unterliegt eigentlich einer strengen Sperrfrist, war aber vergangenen Donnerstag versehentlich vorübergehend in Spanien zu kaufen gewesen. Nach Angaben seines Verlages sind Prinz Harrys Memoiren bereits 400.000 Mal verkauft worden.

Das teilte der Verlag Transworld Penguin Random House am Dienstagnachmittag mit. Zu den verkauften Exemplaren zählen neben den Hardcover-Ausgaben auch E-Books und Hörbücher. "Wir haben immer gewusst, dass dieses Buch fliegen würde, aber es übertrifft sogar unsere optimistischsten Erwartungen", sagte Larry Finlay, Geschäftsführer des Verlages, der Nachrichtenagentur PA zufolge. "Soweit wir wissen, sind die einzigen Bücher, die sich am ersten Tag mehr verkauft haben, die mit dem anderen Harry (Potter)."

Die mehr als 500 Seiten lange Autobiografie, die Harry mit Hilfe des Ghostwriters J.R. Moehringer verfasst hat, beinhaltet seine Sicht auf die Spannungen innerhalb der Royal Family und viele persönliche Details. In der vergangenen Woche war das Buch bereits irrtümlicherweise kurzzeitig im spanischen Buchhandel erhältlich, sodass bereits Teile des Inhalts an die Öffentlichkeit gelangten.

Den Berichten zufolge erzählt der jüngere Sohn von König Charles III. darin unter anderem über eine handfeste Auseinandersetzung mit seinem älteren Bruder Prinz William sowie über seine Erfahrungen mit Sex und Drogen. Ebenso wettert er über die britische Presse sowie den Palast und seine Stiefmutter Königsgemahlin Camilla. Auch in mehreren Interviews mit US- und britischen TV-Sendern äußerte sich Harry (38) in den vergangenen Tagen ausführlich über seine Beziehungen zu seiner Familie. Das Königshaus schweigt bisher zu den Vorwürfen.

Im englischen Original lautet der provokative Titel des Buchs "Spare". Das Wort spielt auf die Redewendung "the heir and the spare" an - also "der Erbe und der Ersatz". Der Begriff bezieht sich auf den Thronfolger - in diesem Fall Prinz William (40) - und dessen jüngeren Geschwister (Prinz Harry), der höchstens beim Tod des Älteren zum Zuge kommen könnte. Harry soll für die Biografie eine Vorauszahlung von umgerechnet 20 Millionen Euro erhalten haben. Er hat angekündigt, einen Teil der Erlöse zu spenden.

Harrys Beziehung zu seinem Vater König Charles III. und Bruder Prinz William ist durch die Veröffentlichung des Buches enorm belsatet. Für seine Kinder Archie (3) und Lilibet (1) hofft Harry jedoch auf eine künftige gute Beziehung zur Royal Family. Er wolle "eine Familie, keine Institution", sagte Harry dem US-Magazin "People". "Deshalb würde mich natürlich nichts mehr freuen, als wenn unsere Kinder Beziehungen zu Mitgliedern meiner Familie aufbauen." Mit einigen hätten sie diese bereits, was ihn sehr freue.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach wochenlanger Aufregung ist am Dienstag die Autobiografie von Prinz Harry erschienen.
  • Bereits seit Tagen zitieren vor allem britische Medien aus "Reserve", wie der Titel der deutschen Ausgabe lautet.
  • Das Buch unterliegt eigentlich einer strengen Sperrfrist, war aber vergangenen Donnerstag versehentlich vorübergehend in Spanien zu kaufen gewesen.
  • Nach Angaben seines Verlages sind Prinz Harrys Memoiren bereits 400.000 Mal verkauft worden.