Österreicher sind für Pfandsystem, haben aber Wissenslücken
So wusste etwa jede dritte Person (30 Prozent) nicht, woran man Mehrwegflaschen erkennt. 40 Prozent konnten auch nicht korrekt beantworten, was mit den Flaschen nach der Rückgabe passiert. Fast ein Drittel (28 Prozent) glaubte, dass Glasflaschen eingeschmolzen oder gelagert und anschließend recycelt werden. Besonders auffällig ist der Wissensrückstand bei den 16- bis 29-Jährigen: Nur 47 Prozent dieser Altersgruppe wussten, dass Glas-Mehrwegflaschen wiederbefüllt werden.
"Mehrweg ist ein Paradebeispiel für gelebte Kreislaufwirtschaft. Damit mehr Menschen Mehrwegflaschen nutzen, braucht es einfach verständliche Informationen und klare Kennzeichnung auf den Flaschen. Das hilft den Menschen dabei, sich bewusst für Mehrwegflaschen zu entscheiden. Einheitliche Flaschenformen machen die Handhabung einfacher für alle Beteiligten - egal ob bei Produktion, Einkauf oder Rücknahme. Je mehr Flaschen im Mehrwegsystem geführt werden, desto besser für die Umwelt", erklärte Einsiedler, Expertin für Kreislaufwirtschaft.
Trotz Wissenslücken zeigen die Änderungen im Pfandsystem Wirkung: 81 Prozent der Befragten gaben an, Mehrwegflaschen, PET-Flaschen und Dosen seit Anfang 2025 häufiger zurückzubringen. 78 Prozent bewerteten das einheitliche Pfand von 20 Cent als sinnvoll und nachvollziehbar. Die Höhe des Pfands spielt auch eine entscheidende Rolle: Für mehr als die Hälfte der Befragten (56 Prozent) hatte sie einen hohen bis sehr hohen Einfluss auf die Rückgabe von Mehrwegflaschen. Besonders stark ist dieser Effekt bei den 16- bis 29-Jährigen, von denen 67 Prozent angeben, dass die Pfandhöhe ihre Rückgabebereitschaft maßgeblich beeinflusst.
"Die aktuellen Pfandwerte spiegelten seit längerem nicht mehr den (Wiederbeschaffungs-)Wert einer Flasche wider und wären vom neu eingeführten Einwegpfand entkoppelt gewesen. Insbesondere Letzteres würde dazu führen, dass immer mehr Mehrwegflaschen liegen bleiben. Generell tragen höhere Pfandsätze dazu bei, dass leere Flaschen konsequent in den Mehrweg-Kreislauf zurückgeführt werden. Das ist essenziell für die Produzenten, aber vor allem für eine nachhaltige und ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft", sagte Fritz-Kola-Geschäftsführer Florian Weins.
Zusammenfassung
- 78 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher unterstützen das neue Pfandsystem für Mehrwegflaschen, doch 30 Prozent wissen nicht, wie man diese erkennt, und 40 Prozent kennen den Rückgabeprozess nicht.
- Seit Anfang 2025 bringen 81 Prozent der Befragten häufiger Mehrwegflaschen zurück, wobei 78 Prozent das einheitliche Pfand von 20 Cent als sinnvoll erachten.
- Besonders die 16- bis 29-Jährigen zeigen Wissenslücken: Nur 47 Prozent wissen, dass Glasflaschen wiederbefüllt werden, während 67 Prozent angeben, dass die Pfandhöhe ihre Rückgabebereitschaft beeinflusst.