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Nationale Klimamaßnahmen laut UNO-Bericht unzureichend

Zwei Wochen vor Beginn der Weltklimakonferenz in Aserbaidschan beklagt ein Bericht der Vereinten Nationen die aktuellen nationalen Klimamaßnahmen als unzureichend. Die derzeitigen Pläne der Staaten seien weit davon entfernt, die Erderwärmung deutlich eindämmen zu können, heißt es in dem Bericht von UNO Climate Change. Bei einer Umsetzung aller derzeitigen nationalen Pläne (NDCs) würden die Treibhausgasemissionen im Jahr 2030 immer noch 51,5 Gigatonnen CO2 entsprechen.

Das wären nur 2,6 Prozent weniger als 2019, doch damit die Welt bis zum Jahr 2050 emissionsneutral wird, sollte der globale Treibhausgasausstoß nach Einschätzung des Weltklimarates (IPCC) 2030 um 43 Prozent unter dem von 2019 liegen. Davon sei die Weltgemeinschaft weit entfernt, bemängelte der Chef des UNO-Klimasekretariats (UNFCCC) mit Sitz in Bonn, Simon Stiell. Der aktuelle Bericht müsse ein Wendepunkt sein, der die derzeitige Phase der Zurückhaltung beende und ein "Zeitalter der Beschleunigung entfache", in dem jedes Land ab dem kommenden Jahr ehrgeizigere Klimapläne beschließen solle.

Dies biete viele auch wirtschaftliche Vorteile und erspare Milliarden von Menschen in allen Ländern der Erde viel Unheil. Eine Senkung der Emissionen sei entscheidend dafür, die globale Erwärmung in diesem Jahrhundert auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. "Jeder Bruchteil eines Grads ist wichtig, denn die Klimakatastrophen werden schnell schlimmer", erklärte UNO-Klimachef Stiell.

Bei der Klimakonferenz in Paris hatten die Teilnehmerstaaten 2015 beschlossen, dass der Anstieg der durchschnittlichen Temperatur auf der Erde möglichst auf 1,5 Grad, zumindest aber auf deutlich unter 2 Grad begrenzt werden soll, im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter. Bei der Weltklimakonferenz in Baku vom 11. bis 24. November will UNO Climate Change nach Angaben von Stiell Pläne vorstellen, wie die Organisation die Klimamaßnahmen der Länder im kommenden Jahr unterstützen will.

Als Reaktion auf UNO-Bericht forderte der WWF Österreich ambitionierte Klimapläne der COP29-Teilnehmerstaaten. "Es ist immer noch möglich, auf einen 1,5-Grad-Pfad der Erderhitzung zu kommen: mit Solarenergie, Windkraft und natürlichen Senken wie Mooren und Wäldern", sagte WWF-Klimasprecher Reinhard Uhrig. Vor allem Österreich und die EU müssten beim Thema Klimaschutz vorangehen: "Nur so erreichen wir die angestrebte Klimaneutralität bis 2040 - und können die Chancen der Transformation für unsere Wirtschaft nutzen."

ribbon Zusammenfassung
  • Der UNO-Bericht kritisiert die unzureichenden nationalen Klimamaßnahmen, da die aktuellen Pläne die Treibhausgasemissionen bis 2030 nur um 2,6 % im Vergleich zu 2019 senken würden.
  • Um bis 2050 emissionsneutral zu werden, fordert der Weltklimarat eine Reduktion der Emissionen um 43 % bis 2030, während die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius entscheidend bleibt.
  • Der WWF Österreich fordert ambitionierte Klimapläne der COP29-Teilnehmerstaaten, wobei Österreich und die EU eine führende Rolle einnehmen sollen, um die Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen.