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Luegbrücke: AK für Transit-Lkw-Verbot während Einspurigkeit

Die anstehende Einspurigkeit während der Generalerneuerung der Luegbrücke und umfangreiche Staus am vergangenen Wochenende auf der Tiroler Brennerautobahn (A13) sorgen weiterhin für politische Diskussionen. Tirols schwarzer Arbeiterkammerpräsident Erwin Zangerl ließ am Mittwoch mit der Forderung nach einem Verbot für Transit-Lkw aufhorchen. Darüber hinaus geißelte er die Verantwortlichen der Asfinag sowie die Politik und warf ihnen "Totalversagen" vor.

Am Wochenende war es zu langen Staus gekommen, nachdem unter anderem auf der Brücke Sanierungsarbeiten durchgeführt worden waren. "Die unglaublichen Staus vom vergangenen Wochenende sind nur der Beginn einer jahrelang andauernden Stauserie", hieß es in einer Aussendung. Dass während der Generalerneuerung, die ab kommendem Jahr stattfinden soll, von der Asfinag "Verkehrsbelastungen bis nach Kufstein" vorhergesagt werden, sei "das Eingeständnis eines Totalversagens der Asfinag-Verantwortlichen und der Politik."

Der Autobahnbetreiber hatte zuletzt ein Verkehrskonzept vorgestellt, wonach an rund 170 verkehrsintensiven Tagen eine zweispurige Verkehrsführung machbar sei. Für die Dauer der Einspurigkeit forderte Zangerl "ein allgemeines Fahrverbot für Transit-Lkw." Es könne nicht im Sinn der Politik sein, aus Tirol den "weltweit größten Parkplatz für Transit-Lkw und Urlauberfahrzeuge" zu machen.

Zangerl warb einmal mehr für die von ihm präferierte Tunnellösung: "Anstelle Tunnellösung und Sanierung gleichrangig zu behandeln und auszuarbeiten, wurde jene Lösung forciert, von der man weiß, dass sie zu enormen verkehrstechnischen Problemen führen wird." Entgegen der Position der Asfinag war sich der AK-Chef sicher, dass ein Tunnel "machbar" sei. "Leider wurde verabsäumt, beide Projekte zu erarbeiten und gegenüberzustellen."

Nach dem Stauchaos am Wochenende wollte die schwarz-rote Landesregierung am Dienstag mit Maßnahmen gegensteuern. Mit "terminlich" angepassten Dosiertagen im ersten Quartal 2025 soll der Verkehr flüssig gehalten werden. Eine Maßnahme, die ohnehin bereits jahrelang angewandt wird und bei der durch Geschwindigkeitsreduktionen gerade so viele Lkw den Checkpoint bei Kufstein passieren, wie die Inntal- und die Brennerautobahn aufnehmen können. Zudem sollen unter anderem Abfahrverbote verlängert und eine Ausdehnung des geltenden Lkw-Fahrverbots an Samstagen vom Verkehrsministerium geprüft werden.

Die Tiroler Oppositionsparteien warfen der Landesregierung indes Versagen und Versäumnisse vor. "Eigentlich wollte man einen Verkehrskollaps verhindern", kritisierte am Mittwoch FPÖ-Verkehrssprecherin LAbg. Evelyn Achhorner aus ihrer Sicht mangelnde Vorbereitung. "Der 1. Jänner 2025 kommt bestimmt und damit die weitere Einspurigkeit der Luegbrücke", warnte sie.

Der Autobahnbetreiber Asfinag hatte im Frühsommer bekanntgegeben, dass der Verkehr über die Brücke ab 1. Jänner 2025 in beide Fahrtrichtungen im Regelbetrieb einspurig geführt werde. An rund 170 Tagen soll eine zweispurige Verkehrsführung ermöglicht werden. Der Neubau soll dann im Frühjahr beginnen, das erste Brückentragwerk voraussichtlich "Ende 2027" fertiggestellt sein. Erst dann stünden wieder durchgängig zwei Fahrspuren pro Richtung zur Verfügung. Mit der Fertigstellung der gesamten Brücke sei dann im Jahr 2030 zu rechnen. 300 Mio. Euro sollen insgesamt in die Hand genommen werden, hatte es geheißen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Asfinag plant, ab dem 1. Januar 2025 den Verkehr einspurig über die Luegbrücke zu führen, mit einer gelegentlichen Zweispurigkeit an rund 170 Tagen. Der Neubau der Brücke soll im Frühjahr beginnen und bis 2030 abgeschlossen sein.
  • Die Landesregierung will mit Maßnahmen wie angepassten Dosiertagen und verlängerten Abfahrverboten den Verkehr regulieren. Die Gesamtkosten für das Projekt werden auf 300 Millionen Euro geschätzt.