Keine Fahne, kein Bild: Staatsoper ignoriert Lugner-Begräbnis
Jahrelang war Baulöwe Richard Lugner Stammgast beim Opernball und damit in der Wiener Staatsoper. Im Auto-Corso geht es am Samstag im Zuge seines Begräbnisses an der bekannten Sehenswürdigkeit vorbei, eine kleine Aufmerksamkeit der Oper scheint vorprogrammiert.
Doch falsch gedacht: Die Oper hat nichts anlässlich des Begräbnisses geplant. "Ihm zu Ehren gibt es gar nichts", bestätigt PULS 24 Society-Expertin Kathi Frühling.
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Weder werde eine Schwarze Flagge gehisst, noch ein Bild projiziert. Die Staatsoper dürfte das Begräbnis wohl aussitzen wollen.
"Kleiner Schatten"
Kritik an dieser Entscheidung äußerte auch der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ). Er war mit dem Baumeister freundschaftlich verbunden.
Dass es nicht einmal eine Schwarze Flagge geben, sei "ein kleiner Schatten", sagte Hofer der APA. Die Staatsoper rechtfertigte sich damit, dass so eine Geste nur für verstorbene Künstler des Hauses sowie Ehrenmitglieder vorgesehen ist.
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"Das ist ja kein Verfassungsgesetz, das ist schon ein bisschen schade", meinte hingegen der Dritte Nationalratspräsident. Vom Ableben des Baumeisters war Hofer, der bei der Trauerfeier eine Rede halten wird, bestürzt: "Ich bin fest davon ausgegangen, dass er den 100er knacken wird."
Video: "Adieu Mörtel" - Das Lugner-Begräbnis
Große Trauerfeier
Am Samstag findet um 9.00 Uhr in der Früh eine Gedenkstunde im Stephansdom statt, geleitet von Dompfarrer Toni Faber. Da können auch Sie zu Hause schon dabei sein: JOYN, PULS 24 und ATV übertragen die Trauerfeierlichkeiten live.
Die Gästeliste ist lang und prominent, auch Politiker:innen aller Couleur würden laut Familie erwartet. Für Aufregung sorgte nur, dass seine fünfte (Ex-)Ehefrau, Cathy, nicht dabei sein wird - obwohl sie es gerne gewesen wäre.
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Zusammenfassung
- Bis ins letzte Detail ist das Begräbnis von Richard Lugner durch inszeniert.
- Am Samstag bestreitet er seine letzte Reise und das einmal über den Ring.
- Auch die Wiener Staatsoper wird er passieren - die scheint das aber herzlich wenig zu interessieren.
- Anlässlich des Begräbnisses haben sie "nichts" geplant.
- Kritik an dieser Entscheidung äußerte auch der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ).