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"Höchst bedenklich": "Puppy Yoga"-Trend in der Kritik

Das sogenannte "Puppy Yoga" klingt im ersten Moment nach einem niedlichen Erlebnis. Herkömmliche Yoga-Kurse werden um Hundewelpen im Raum ergänzt. Die Tierschutzombudsstelle übt nun jedoch harsche Kritik an dem Trend, der sich auch in Österreich ausbreitet.

Yoga inmitten von Hundewelpen. Kursteilnehmer:innen verbiegen sich in die Pose "herabschauender Hund", während ein kleiner Labrador oder ein Baby-Corgi um ihre Beine streichen. 

Das sogenannte "Puppy Yoga" klingt im ersten Moment nach einem niedlichen Erlebnis. Reguläre Yoga-Kurse sollen mit Hundebabys im Raum den gewissen "Cuteness"-Faktor bekommen. Die Tierschutzombudsstelle warnt nun jedoch eindringlich vor dem Angebot, das sich mittlerweile auch im deutschsprachigen Raum ausbreitet.

Bekanntheit durch Social Media

"Für die teilnehmenden Menschen mag die Zeit wie 'Wellness mit Welpen' wirken. Die Tiere sind jedoch überfordert mit der Situation", schildert die Wiener Tierschutzombudsfrau Eva Persy. Bislang sei Puppy Yoga vor allem im englischsprachigen Raum verbreitet gewesen, Social Media habe den Trend jedoch auch hierzulande bekannt gemacht. 

In Österreich gibt es bislang zwei Anbieter, bestätigt man bei der Ombudsstelle auf Nachfrage von PULS 24. Puppy Yoga gäbe es aktuell in Wien und in Innsbruck, das Phänomen sei im deutschsprachigen Raum noch relativ neu.

"Aus Tierschutzsicht höchst bedenklich"

Die Hunde stammen laut Angaben der Anbieter von zertifizierten Züchtern und sollen von den Kursen profitieren. Die sozialen Interaktionen würden die meist acht bis zehn Wochen alten Hundebabys auf ihr künftiges Zuhause vorbereiten, so das Versprechen. Bei der Tierschutzombudsstelle sieht man das gänzlich anders.

"Aus Tierschutzsicht sind solche Angebote jedoch höchst bedenklich", sagte hingegen Persy. "Ein solches Ganztagsprogramm hat nichts mit hundegerechter Sozialisierung zu tun." Ganz im Gegenteil entstehe für die Vierbeiner die Gefahr einer geistigen Überforderung. Die Tiere würden ihrer vertrauten Umgebung bei Mutter und Geschwistern entrissen.

In den Yoga-Studios erwarte sie ein Raum voller fremder Menschen, in dem sie meist mehrere Stunden bleiben würden. Dabei befänden sich die Welpen gerade in der achten Lebenswoche häufig in einer ersten Angstphase, heißt es vonseiten der Tierschutzombudsstelle. 

In dieser können die Hunde schreckhafter sein und sich vor Menschen oder Geräuschen fürchten. Gerade in dieser Zeit sei es wichtig, dass die Welpen nicht mit einer Vielzahl neuer Reize überflutet werden.

Die Hunde sollten Raum und Zeit bekommen, neue Situationen zu bewältigen, so Persy. "Verantwortungsbewusste Züchter*innen begleiten ihre Schützlinge behutsam dabei und würden sie nie solch einer Situation aussetzen." Gerade im Yoga, wo es "viel um Achtsamkeit und ein Leben im Einklang mit sich und der Natur geht", sei "diese Art der Nutzung von Lebewesen" nicht nachvollziehbar. 

ribbon Zusammenfassung
  • Beim sogenannten "Puppy Yoga" sind neben den Kursteilnehmer:innen auch Hundewelpen im Yoga-Studio.
  • Die Tierschutzombudsstelle warnt nun jedoch eindringlich vor dem Angebot.
  • Die Tiere seien mit der Situation überfordert, im Alter von acht Wochen befänden sie sich häufig in einer Angst-Phase.
  • In Österreich gibt es bislang zwei Anbieter, bestätigt man bei der Ombudsstelle auf Nachfrage von PULS 24.