Greenpeace projiziert Artenschutz-Botschaft auf UNO-City
Von Mittwoch bis zum 19. Dezember laufen die Verhandlungen in der Hauptstadt der kanadischen Provinz Québec. Greenpeace setzt sich dafür ein, dass bis zum Jahr 2030 30 Prozent aller Meeres- und Landflächen unter Wahrung der Rechte von indigenen Bevölkerungen unter strengen Schutz gestellt werden sollen. Zudem solle der Finanztopf für den internationalen Artenschutz massiv aufgestockt werden. Entschieden spricht sich die NGO gegen Kompensationszahlungen aus. "Bloße Augenauswischereien wie Ausgleichszahlungen bringen uns nicht weiter. Die Zerstörung wertvoller Naturräume muss endgültig gestoppt werden. Nur so können wir das dramatische Artensterben aufhalten und unsere Lebensgrundlage langfristig sichern", sagte Ursula Bittner, Artenschutz-Expertin bei Greenpeace in Österreich.
Bittner zufolge brauche es ein ehrgeiziges Abkommen ähnlich dem Pariser Abkommen der UN-Klimaschutzkonferenz (COP21), um die Bedrohung der Artenkrise abzuwenden. Eine Million Arten seien weltweit bereits vom Aussterben bedroht, auch die österreichische Tier- und Pflanzenwelt stehe unter großem Druck. Auf der Artenschutzkonferenz wird Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) mit österreichischer Delegation als EU-Vertreterin dabei sein. In Montreal wird die EU wie bei UN-Klimakonferenzen geschlossen auftreten. Ziel ist die Ausverhandlung eines Rahmenabkommens, um dem weltweiten Artensterben Einhalt zu gebieten.
Greenpeace wünscht sich anders als bei den 2010 im japanischen Aichi ausgehandelten Biodiversitätszielen konkrete Indikatoren und Meilensteine. Von den Aichi-Zielen sei Bittner zufolge noch kein einziges erreicht worden: "Messbare Ziele, konkrete Umsetzungspläne sowie regelmäßige Kontrollen sind dringend erforderlich. Nur so können wir echte Erfolge im internationalen Artenschutz erzielen."
Gewessler sieht in einem Statement gegenüber der APA keine einfachen Vorzeichen: Die EU stehe zwar für ambitionierte Ziele, die nun auch global verankert werden sollen, "aber es gibt eben auch viele Bremser - die weiterhin die rücksichtslose Ausbeutung unserer Natur vorantreiben. Und dabei zukunftsvergessen die eigene Lebensgrundlage zerstören. Das sind schwierige Voraussetzungen für eine Einigung", lautet ihre Einschätzung.
Zusammenfassung
- Bittner zufolge brauche es ein ehrgeiziges Abkommen ähnlich dem Pariser Abkommen der UN-Klimaschutzkonferenz (COP21), um die Bedrohung der Artenkrise abzuwenden.
- Ziel ist die Ausverhandlung eines Rahmenabkommens, um dem weltweiten Artensterben Einhalt zu gebieten.
- Greenpeace wünscht sich anders als bei den 2010 im japanischen Aichi ausgehandelten Biodiversitätszielen konkrete Indikatoren und Meilensteine.