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NGO schlägt Alarm: Bald 471 Gemeinden ohne Wasser?

In Teilen Österreichs könnte aufgrund des Klimawandels in Zukunft Wassermangel herrschen. In einer Analyse identifizierte die Umweltschutz-NGO Greenpeace 471 Gemeinden in ganz Österreich, "die im Jahr 2050 ein hohes Risiko für akute Wasserknappheit haben".

Mehr als die Hälfte der betroffenen 471 Gemeinden befinden sich demnach in Niederösterreich, wie es in einer Aussendung hieß.

In der Steiermark sind insgesamt 82 Gemeinden betroffen, in Tirol sind es 54 Gemeinden, im Burgenland 38 und in Oberösterreich acht. In den Gebieten liegen auch die Bundeshauptstadt Wien sowie die Landeshauptstädte Linz, Innsbruck und St. Pölten.

Die betroffenen Gemeinden liegen der Analyse zufolge in Regionen, in denen in trockenen Jahren weniger Grundwasser verfügbar ist, als für öffentliche Wasserversorgung, Industrie und Landwirtschaft benötigt wird - was zu Nutzungskonflikten führen könnte.

NGO fordert Wasserschutzplan 

Die NGO forderte von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP), "bis zur Nationalratswahl noch einen echten Wasserschutzplan auf den Weg zu bringen".

"Glühende Hitze, ausgetrocknete Seen und Badeteiche, die sich in kleine Schlammlacken verwandeln. Die letzten beiden Sommer haben gezeigt, dass Dürren immer häufiger unser Land prägen. Davon sind auch immer mehr Felder betroffen, auf denen unser Essen wegen Wassermangel verdorrt", so Sebastian Theissing-Matei von Greenpeace Österreich.

Noch gibt es der NGO zufolge aber ausreichend Möglichkeiten, um die Bedrohung aufzuhalten. Greenpeace forderte etwa, dass große Wasserentnahmen durch die Industrie in einem zentralen Register digital gemeldet werden müssen, effiziente Wassernutzung gefördert wird und regionale Programme erarbeitet werden, um den Wasserverbrauch zu senken.

Video: Gelsenplage in Österreich

ribbon Zusammenfassung
  • Greenpeace warnt, dass bis 2050 in 471 österreichischen Gemeinden akute Wasserknappheit droht, davon 288 in Niederösterreich und 82 in der Steiermark.
  • Die NGO fordert von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig einen Wasserschutzplan und betont die Notwendigkeit, große Wasserentnahmen digital zu melden und effiziente Wassernutzung zu fördern.
  • Auch die Landeshauptstädte Wien, Linz, Innsbruck und St. Pölten sind betroffen, was Nutzungskonflikte zwischen öffentlicher Wasserversorgung, Industrie und Landwirtschaft verschärfen könnte.