Gemeinde Venedig will Zahl der Ferienwohnungen begrenzen
Ziel sei es, langfristige Mieten und das Wohnen im Stadtkern zu fördern. Damit solle gleichzeitig das historische, kulturelle und ökologische Erbe der Stadt geschützt werden, teilte die Gemeinde mit.
Die Stadtverwaltung wird künftig eine Höchstzahl an Wohnungen bestimmen können, die man als "Bed&Breakfast" oder als Ferienwohnung mit günstigen Steuersätzen vermieten kann. Damit will die Gemeinde auch Betrieben Schranken setzen, die unzählige Wohnungen kaufen, um sie an Touristen zu vermieten. Dies vertreibe immer mehr Bewohner von den Stadtkernen, heißt es. Das Wachstum der Internetanbieter müsse in geordnete Bahnen gelenkt werden, lautet das Vorhaben der Stadtverwaltung. Das Geschäft mit der Vermietung von Ferienwohnungen beträgt in Italien laut Schätzungen 16 Mrd. Euro.
Bürgermeister: Besucherströme müssen geregelt werden
Laut dem Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, sei die Lagunenstadt Vorreiter im Umgang mit innovativen Maßnahmen zur Steuerung der Touristenströme im Einklang mit der UNESCO. "Der Tourismus ist eine grundlegende Ressource für Venedig, die viele Arbeitsplätze schafft, aber die Besucherströme müssen geregelt werden, um ein Gleichgewicht zwischen den Einwohnern und den Touristen zu finden und so die Identität unserer Stadt zu bewahren", erklärte Brugnaro.
"Venedig folgt damit dem Beispiel und der Erfahrung vieler anderer europäischer Städte, die noch strengere Vorschriften haben. Es wird kein leichter Weg sein. Wir werden allen zuhören und am Ende eine Synthese erstellen, um zu einer möglichst gemeinsamen und ausgewogenen Regelung zu gelangen", betonte der Stadtchef.
Strengere Regeln für Airbnb
Venedig hatte sich 2020 der Kampagne zehn europäischer Großstädte, darunter Wien, angeschlossen, um von der EU strengere Regeln für die US-Plattform Airbnb zu verlangen. Ziel sei es, die Zahl der an Touristen vermittelten Wohnungen einzuschränken und die Stadtkerne vor dem Massentourismus zu retten.
Zusammenfassung
- Im Kampf gegen den Massentourismus will Venedig die Zahl seiner Ferienwohnungen begrenzen.
- So beschloss der Gemeinderat, dass die Stadtverwaltung Höchstgrenzen bei Kurzzeitmieten festlegen kann.
- Ziel sei es, langfristige Mieten und das Wohnen im Stadtkern zu fördern.
- Damit solle gleichzeitig das historische, kulturelle und ökologische Erbe der Stadt geschützt werden, teilte die Gemeinde mit.