Teichtmeister muss Burgtheater 19.231 Euro zahlen
Das Burgtheater klagte sein gekündigtes Ensemblemitglied Florian Teichtmeister auf Schadenersatz. Schließlich habe man Vorstellungen abgesagt, Programmhefte neu gedruckt, Rechtsanwaltskosten und Krisenkommunikation seinen angefallen, nachdem die Vorwürfe gegen den "Nebenan"-Schauspieler öffentlich bekannt wurden. Auch ein Sponsor sei abgesprungen.
Das renommierte Haus am Ring forderte daher 94.949 Euro Schadensersatz. Wie die "Kronen Zeitung" nun berichtet, hat das Arbeits- und Sozialgericht Wien ein nicht-rechtskräftiges Urteil gefällt.
Theater habe früh von Ermittlungen gewusst
Darin wird laut "Krone" festgehalten, dass die Entlassung Teichtmeisters gerechtfertigt war, Teichtmeister sei außerdem seiner Informationspflicht gegenüber dem Theater nicht nachgekommen. Als er wusste, dass eine Diversion - also ein Schuldspruch ohne Durchführung eines förmlichen Strafverfahrens - nicht möglich sei, hätte er das Theater informieren müssen.
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Dennoch habe das Theater ab September 2021 zumindest von einem Strafverfahren gewusst, aber ihn nicht entlassen. Teichtmeister müsse daher also nur ein Drittel des anerkannten Schadensanspruchs - also 19.231 Euro - bezahlen, so das Arbeits- und Sozialgericht laut "Krone".
Zwei Drittel abgewiesen
Das Begehren des Burgtheaters über weitere 75.262 Euro sei abgewiesen worden. Das Burgtheater müsse dem Schauspieler außerdem anteilig Verfahrenskosten in der Höhe von 6.053 Euro ersetzen.
Teichtmeister hatte sich von 2008 bis 2021 Bilder von missbrauchten Kindern und Jugendlichen verschafft und einen erheblichen Teil der Dateien verändert, indem er Collagen oder Diashows erstellte oder das Material mit Textanmerkungen versah.
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Er wurde dafür im vergangenen September zu zwei Jahren Haft verurteilt und in ein forensisch-therapeutisches Zentrum eingewiesen, wobei ihm sowohl die Haftstrafe als auch die Unterbringung im Maßnahmenvollzug unter Setzung einer fünfjährigen Probezeit bedingt nachgesehen wurden.
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Zusammenfassung
- Nachdem der Schauspieler Florian Teichtmeister wegen Besitzes und Herstellung von Kindesmissbrauchsmaterial verurteilt wurde, klagte das Burgtheater seinen ehemaligen Star auf Schadenersatz.
- Knapp 100.000 Euro wollte das Theater, 19.231 Euro bekommt es laut "Kronen Zeitung".