APA/FLORIAN WIESER

Finanzpolizei: Frequency drohte Abbruch, weil Securities "flüchteten"

Weil die Finanzpolizei und das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl das Musikfestival in St. Pölten prüften, sollen rund 50 Mitarbeitende geflüchtet sein. Das Festival dementiert, man habe Reservepersonal gehabt, ein Abbruch sei nie im Raum gestanden.

Aktuell findet das Frequency Festival in St. Pölten statt. Die Finanzpolizei und das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) kontrollierten das Sicherheits- und Lieferpersonal des Festivals. 

Arbeiter wurden "gewarnt"

Laut Behörden machten sich "dutzende" Security-Mitarbeiter und Essenslieferanten nach Eintreffen der Beamten "aus dem Staub". Daraus schließt die Finanzpolizei, dass die Mitarbeiter vor den Kontrollen "gewarnt" worden seien. Die Polizei spricht von 50 "geflüchteten" Securitys, über die Zahl der Essenszusteller gibt es keine Angaben. 

Drohte Abbruch? 

Finanzpolizei und BFA sprechen von einem drohenden "Abbruch", seitens der Veranstalter entsprach das zu keinem Zeitpunkt der Situation. Veranstalter Harry Jenner erklärte gegenüber PULS 24, dass die von der Finanzpolizei geschilderte Situation nicht in dieser Form stattgefunden habe.

Dass das Finanzministerium von einer "Abbruch" sprach, das ist für ihn nicht nachvollziehbar, die Sicherheit sei zu jedem Zeitpunkt gewährleistet gewesen. Eine "Handvoll" Securitys habe ihren Arbeitsplatz verlassen, man habe die Stellen sofort nachbesetzt. Das Festival habe 600 Securitys, die nicht direkt über das Frequency Festival direkt beschäftigt sind.

Jenner zeigt sich mit dem Festival zufrieden und bedankt sich beim Publikum. Auch gegenüber der Finanzpolizei ist er für die Kontrollen dankbar.

Vorläufig gab es 66 Anzeigen nach dem Sozialversicherungsgesetz, Teile des Security-, Gastro und Reinigungspersonals waren nicht korrekt gemeldet. Ihr Tätigkeiten hätten nicht denen von "freien Dienstnehmern" entsprochen. 

214 Personen kontrolliert

Insgesamt wurden 214 Personen kontrolliert, davon 81 Inländer, 24 EU-Bürger und 109 Drittstaatsangehörige. Aus den Kontrollen resultieren vorläufig 66 Anzeigen nach dem Sozialversicherungsgesetz, wobei 48 Personen auf zwei Unternehmen entfallen, weitere Ermittlungen sind im Laufen.

Insgesamt waren dabei 53 Finanzpolizisten und Finanzpolizistinnen, 15 Exekutivbeamte und Exekutivbeamtinnen, zwei Beamte und Beamtinnen des Landeskriminalamtes Niederösterreich Task Force Sozialleistungsbetrug (SOLBE) und drei Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des BFA im Einsatz.

ribbon Zusammenfassung
  • Weil die Finanzpolizei und das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl das Musikfestival in St. Pölten prüften, sollen rund 50 Mitarbeitende geflüchtet sein.
  • Die Securities seien sofort nachbesetzt worden, so das Festival, ein Abbruch sei nie im Raum gestanden.