Ex-Amtsleiter wegen schweren Kindesmissbrauchs vor Gericht
Die Staatsanwaltschaft Ried legt dem Mann schweren sexuellen Missbrauch von - meist unmündigen - Minderjährigen zur Last. So soll er in einem Chatroom bzw. via Snapchat Chatpartnerinnen und Chatpartner aufgefordert haben, sexuelle Handlungen an sich selbst bzw. an Kindern vorzunehmen. Er soll live zugesehen haben oder sich Bild- und Videomaterial schicken lassen haben. In den Live-Videocalls habe der Angeklagte gegenüber den Minderjährigen auch sexuelle Handlungen an sich selbst durchgeführt und über laut Anklage besonders erniedrigende Praktiken verhandelt.
Der Angeklagte soll von vornherein gezielt nach Kindern gefragt und einschlägiges Bild- und Videomaterial auch an andere Personen weitergeleitet haben. Die Taten reichen zurück bis ins Jahr 2019. Ende Jänner 2024 wurde der Mann festgenommen, nachdem dem Landeskriminalamt Oberösterreich Ermittlungsergebnisse US-amerikanischer Behörden übermittelt worden waren. Seither ist er in Untersuchungshaft. Im Fall einer Verurteilung drohen ihm fünf bis 15 Jahre Haft. Ein Urteil könnte bereits am Montag gesprochen werden.
Die Anklage der Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis umfasst diverse Straftatbestände. Konkret legt sie dem Mann in zahlreichen Fällen die Verbrechen des schweren sexuellen Missbrauchs von Unmündigen, des bildlichen sexualbezogenen Kindesmissbrauchsmaterials und bildlicher sexualbezogener Darstellungen minderjähriger Personen sowie die Vergehen der pornografischen Darstellung minderjähriger Personen - heute spricht man von Kindesmissbrauchsdarstellungen - sowie der sittlichen Gefährdung von Personen unter 16 Jahren und der Anbahnung von Sexualkontakten zu Unmündigen zur Last.
Zusammenfassung
- Ein ehemaliger Amtsleiter aus dem Innviertel steht wegen schwerer Kindesmissbrauchsdelikte vor Gericht, bei denen er in Live-Chats sexuelle Handlungen an jungen Mädchen auf den Philippinen forderte.
- Der Angeklagte soll seit 2019 einschlägige Fotos und Videos von Jugendlichen verlangt und Kindesmissbrauchsdarstellungen über Messenger-Dienste verschickt haben.
- Nach seiner Festnahme im Januar 2024 drohen ihm bei einer Verurteilung fünf bis 15 Jahre Haft, wobei ein Urteil bereits am Montag erwartet wird.