Ermittler: Größter Schlag gegen globale Cyberkriminalität
Das teilten die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) Donnerstag früh mit. Auch österreichische Behörden waren demnach an der Aktion beteiligt.
Bei den von deutschen Behörden koordinierten Maßnahmen sind den Angaben zufolge zehn internationale Haftbefehle erlassen und vier Personen vorläufig festgenommen worden. Mehrere der derzeit einflussreichsten Schadsoftware-Familien seien vom Netz genommen worden.
Es handelt sich dabei um spezielle Software, mit der in krimineller Absicht Zugriff auf fremde Computer erlangt werden kann. Gegen insgesamt acht Akteure seien von Deutschland Haftbefehle erlassen worden. Auf dieser Grundlage werde nach sieben Personen gefahndet, die im dringenden Verdacht stünden, "sich als Mitglied an einer kriminellen Vereinigung zum Zwecke der Verbreitung der Schadsoftware Trickbot beteiligt zu haben", teilten die Ermittler weiter mit.
Bei dem Einsatz am Dienstag und Mittwoch gab es den Angaben zufolge Durchsuchungen in insgesamt 16 Objekten in Armenien, den Niederlanden, Portugal und der Ukraine, bei denen zahlreiche Beweismittel sichergestellt worden seien. Die dabei sichergestellten Daten würden derzeit ausgewertet und könnten zu weiteren Ermittlungen führen.
An der Aktion waren demnach Strafverfolger aus den Niederlanden, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, Österreich sowie den USA beteiligt. Unterstützt wurden sie von der Polizeibehörde Europol und der Agentur der Europäischen Union für justizielle Zusammenarbeit in Strafsachen.
Video: Wie man sich vor Cyber-Angriffen schützt
Zusammenfassung
- Bei einem koordinierten Einsatz gegen Cyberkriminelle wurden weltweit mehr als 100 Server beschlagnahmt und 1.300 Domains außer Betrieb gesetzt.
- Die Aktion führte zur Erteilung von zehn internationalen Haftbefehlen und zur vorläufigen Festnahme von vier Personen. Dabei wurden mehrere einflussreiche Schadsoftware-Familien, darunter Trickbot, vom Netz genommen.