Darmkrebsvorsorge bereits ab 45 und nicht nur per Koloskopie
Krebshilfe und ÖGGH wiesen auf die unterschiedliche Zielsetzung der Methoden hin: Die Darmspiegelung sei eine Vorsorgemaßnahme, der Stuhltest diene der Früherkennung. "Die Darmspiegelung bietet den großen Vorteil, dass Polypen als mögliche Vorstufen rechtzeitig entfernt werden können und so die Entstehung von Darmkrebs verhindert werden kann," erläuterte ÖGGH-Präsident Peter Fickert. Krebshilfe-Präsident Paul Sevelda nannte sie den "Goldstandard in der Vermeidung von Darmkrebs". Die neue Generation der Stuhltests sei jedoch "ein gutes Angebot für all jene Menschen, die sich möglicherweise nicht zu einer Darmspiegelung entschließen können".
Altersstandardisierte Neuerkrankungen seien zuletzt um 20 Prozent und die Mortalität durch Dickdarmkarzinom um 30 Prozent gesunken. "Trotz dieser Erfolge ist das Dickdarmkarzinom immer noch die dritthäufigste Krebserkrankung bei Männern und Frauen", sagte Fickert. Der Slogan "Don"t wait - Warten Sie nicht" soll wieder zur Vorsorge aufrufen, richte sich aber "auch an die gesundheitspolitisch Verantwortlichen, das geplante Darmkrebs-Früherkennungsprogramm rasch und österreichweit einheitlich umzusetzen", so Sevelda.
(S E R V I C E - Von Krebshilfe und ÖGGH empfohlene Stellen mit "Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge" unter www.krebshilfe.net und www.oeggh.at zur Verfügung)
Zusammenfassung
- Österreichische Experten raten nun zur Darmkrebsvorsorge ab 45 Jahren, wobei zwischen Koloskopie alle zehn Jahre und FIT-Stuhltest alle zwei Jahre gewählt werden kann.
- Die Darmspiegelung ermöglicht die Entfernung von Polypen zur Krebsprävention, während der Stuhltest zur Früherkennung dient.
- Trotz eines Rückgangs der Neuerkrankungen um 20 Prozent und der Mortalität um 30 Prozent bleibt Darmkrebs die dritthäufigste Krebserkrankung.