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Bruder von Shani Louk: "Sie spuckten auf sie, als wäre sie nichts"

Die deutsche Shani Louk wurde von der Hamas bei einem Rave-Festival als Geisel genommen und anschließend getötet. Nun spricht erstmals ihr Bruder über den brutalen Mord. Eine Beerdigung sei nicht möglich, dafür gebe es nicht genügend Fragmente von Shani.

Am 7. Oktober wurde die deutsche Staatsbürgerin Shani Louk von der Hamas als Geisel genommen und in den Gazastreifen verschleppt. Am Montag wurde klar: Die 23-Jährige ist tot. Das teilte das israelische Außenministerium auf Twitter mit.

Das letzte Mal, dass ihre Familie von ihr hörte, war am Telefon, als Shani versuchte, vor der Hamas zu fliehen, schildert ihr Bruder Amit Louk im Interview mit "Sky News". Kurz nach dem Telefonat wurde ein grausames Video veröffentlicht, in dem zu sehen ist, wie Hamas-Terroristen auf Shanis Leiche spucken, sie liegt halbnackt auf der Ladefläche eines Trucks.

"Ich hätte nie gedacht, dass ich so ein Video, in dem meine Schwester in dieser brutalen Position ist, sehen würde", erzählt Amit. "Sie haben sie bespuckt, als wäre sie nichts".

"In diesem Moment brach die ganze Familie für ein paar Momente zusammen", sagt Amit weiter.

Keine Beerdigung möglich

Shanis Leiche wurde anhand eines Splitters eines Schädelknochens und einer DNA-Probe identifiziert. Die Familie befinde sich nun in einer einwöchigen Trauerzeit - im Judentum als Schiwa bekannt. Eine Beerdigung sei aber nicht möglich, dafür gebe es nicht genügend Fragmente von Shani.

Amit sei trotzdem ein wenig erleichtert, denn im Gegensatz zu anderen Familien in Israel wisse er zumindest, was mit seiner Schwester geschehen sei. "In vielerlei Hinsicht ist es ein gutes Gefühl, dies zu wissen, zu wissen, dass sie nicht mehr leidet."

Die Familie wolle Shani aber auch ohne Begräbnis ehren. Man wolle sie in guter Erinnerung behalten, als einen Geist, der sie nicht verlassen werde. "Sie liebte Musik. Sie liebte Tattoos. Sie war von Natur aus ein künstlerischer Mensch", erinnert sich Amit mit einem Lächeln an sie. Seine Schwester sei ein "reiner Engel" gewesen.

ribbon Zusammenfassung
  • Die deutsche Shani Louk wurde von der Hamas bei einem Rave-Festival als Geisel genommen und anschließend getötet.
  • Nun spricht erstmals ihr Bruder, Amit Louk, über den brutalen Mord.
  • "Ich hätte nie gedacht, dass ich so ein Video, in dem meine Schwester in dieser brutalen Position ist, sehen würde", erzählt Amit.
  • Eine Beerdigung sei nicht möglich, dafür gebe es nicht genügend Fragmente von Shani.
  • Die Familie wolle Shani aber auch ohne Begräbnis ehren.