Besitzerin von Killerhund "Elmo" bekämpft Hundeverbot
Bereits kurz nach einer Hundeattacke in der oberösterreichischen Gemeinde Naarn Anfang Oktober, bei der eine 60-jährige Joggerin tot gebissen wurde, wurden der Besitzerin weitere elf Hunde abgenommen. Unter ihnen befanden sich auch sieben Welpen der Zucht.
Der American Staffordshire Terrier "Elmo", der gemeinsam mit zwei anderen Hunden die Joggerin angefallen hatte, wurde sofort danach eingeschläfert.
Berufung gegen Hundeverbot
Gegen die 37-jährige Besitzerin wurde ein lebenslanges und landesweites Hundehalteverbot erlassen. Dagegen will sie nun vorgehen, wie die "Kronen Zeitung" am Dienstag berichtete.
Konkret wolle sie Beschwerde gegen das "landesweite Halteverbot" erheben, nicht gegen das örtliche in der Gemeinde, so ihr Anwalt Philipp Wohlmacher. Die Reaktion des Bürgermeisters Martin Gaisberger (ÖVP) halte er für "überschießend".
Halteverbot betrifft nur eine Rasse
Dabei betreffe das Halteverbot nur die damaligen Hunde der Besitzerin sowie American Staffordshire Terrier, alle anderen Rassen dürfe die Frau weiterhin halten, so die "Oberösterreichischen Nachrichten".
Wohlmacher wolle das trotzdem nicht hinnehmen, denn seine Mandantin hätte vor dem verhängten Hundehalteverbot kein Recht zur Gegenäußerung bekommen. Damit sei gegen den Rechtsgrundsatz verstoßen worden, beide Seiten anzuhören. Das Vorgehen komme einer "Vorverurteilung" gleich, so der Anwalt.
Haltung "kein Thema"
Die erneute Haltung von Hunden, geschweige denn eine Zucht seien derzeit aber "kein Thema", betont Wohlmacher.
Noch am Dienstag werde dem Bürgermeister die Beschwerde per eingeschriebenen Brief zugestellt. Ihm stünden danach zwei Möglichkeiten offen, so die "Krone": Entweder er nimmt die Verordnung innerhalb von zwei Monaten zurück oder er lässt das oberösterreichische Landesverwaltungsgericht über den Fall entscheiden.
Gegen die Besitzerin wird weiterhin wegen grob fahrlässiger Tötung ermittelt. Auch sie wurde bei der Hundeattacke verletzt, sie sei laut "Krone" weiter in Spitalsbehandlung.
Zusammenfassung
- Anfang Oktober tötete der American Staffordshire Terrier "Elmo" eine 60-jährige Joggerin in Oberösterreich.
- Er wurde eingeschläfert, über die Besitzerin wurde ein landesweites Hundehalteverbot verhängt. Dagegen geht sie nun vor.
- Die Reaktion des Bürgermeisters Martin Gaisberger (ÖVP) sei "überschießend" gewesen.
- Noch am Dienstag werde dem Bürgermeister die Beschwerde per eingeschriebenen Brief zugestellt.