Bayer in Glyphosat-Prozess zu 2,25 Milliarden verurteilt
Das Gericht entschied, dass seine Krebserkrankung das Ergebnis der mehrjährigen Verwendung von Roundup für die Gartenarbeit in seinem Haus war. "Der Strafschadenersatzspruch der Jury sendet ein klares Signal, dass dieser multinationale Konzern grundlegende Veränderungen braucht", teilten Tom Kline und Jason Itkin, die Anwälte des Klägers, in einer gemeinsamen Erklärung mit. Das Urteil sieht konkret eine Entschädigungszahlung von 250 Millionen US-Dollar und einen Strafschadensersatz in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar vor.
Bayer erklärte daraufhin, dass man mit dem Urteil der Jury nicht einverstanden sei und glaube, in einem Berufungsverfahren starke Argumente dafür zu haben, das Urteil aufzuheben und den hohen Schadensersatz streichen zu lassen. Das Unternehmen betonte, dass Schadensersatzansprüche in früheren Gerichtsverhandlungen nach einem Berufungsverfahren um 90 Prozent gekürzt worden waren.
Das Unternehmen sieht sich in den USA seit langem ähnlichen Prozessen ausgesetzt. Die Klagen hatte sich der Konzern mit der Übernahme des Glyphosat-Entwicklers Monsanto im Jahr 2018 ins Haus geholt. Zuletzt waren nach Bayer-Angaben noch 52.000 der insgesamt rund 165.000 eingereichten Klagen offen. Bayer hatte die Vorwürfe gegen das Herbizid stets zurückgewiesen. Behörden weltweit stuften das Mittel als nicht krebserregend ein. Die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation WHO hingegen bewertete den Wirkstoff 2015 als "wahrscheinlich krebserregend". Bayer hat bereits etwa 9,5 Milliarden Dollar gezahlt, um Klagen vom Tisch zu bekommen.
Zusammenfassung
- Bayer wurde in einem Glyphosat-Prozess in den USA zu einer Zahlung von 2,25 Milliarden US-Dollar verurteilt, nachdem ein Mann aus Pennsylvania durch den Kontakt mit dem Unkrautvernichtungsmittel Roundup an Krebs erkrankte.
- Trotz der hohen Strafe, die sich aus einer Entschädigungszahlung von 250 Millionen US-Dollar und einem Strafschadensersatz in Höhe von zwei Milliarden US-Dollar zusammensetzt, plant Bayer, in Berufung zu gehen.
- Bayer sieht sich in den USA mit noch 52.000 offenen von insgesamt 165.000 eingereichten Klagen konfrontiert und hat bereits rund 9,5 Milliarden Dollar gezahlt, um Klagen zu begleichen.