Am Freitag wieder Streiks auf mehreren deutschen Flughäfen
Die Belegschaft im Luftsicherheitsbereich, die Fluggäste, Personal, Waren und Fracht kontrolliere, sowie Beschäftigte im öffentlichen Dienst seien zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch mit. Auch der Flughafen Stuttgart wird bestreikt werden.
Aufgrund von Schichtdiensten beginne der Ausstand in Köln/Bonn in der Nacht von Donnerstag auf Freitag und ende in Teilbereichen in der Früh am Samstag. Fluggäste müssten mit Verspätungen, Wartezeiten und Flugausfällen rechnen. Auch Flüge von und nach Österreich können betroffen sein.
Streik am Montag in Norddeutschland
"Die Beschäftigten machen mit den Streiks gemeinsam Druck auf die Arbeitgeber, weil in den bisherigen Verhandlungen weder im öffentlichen Dienst noch im Luftsicherheitsbereich ein akzeptables Angebot unterbreitet wurde", sagte Andrea Becker, Verdi-Landesbezirksfachbereichsleiterin in Nordrhein-Westfalen.
Am Montag hatte die Gewerkschaft bereits den Flugbetrieb an den norddeutschen Airports Berlin, Hannover, Hamburg und Bremen weitgehend lahmgelegt. Der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) hatte den Arbeitskampf als schädlich für den Fortgang der Verhandlungen bezeichnet.
Laufender Tarifkonflikt
Verdi hat Flughäfen im laufenden Tarifkonflikt schon mehrfach bestreikt. Angesichts des dadurch nahezu stillstehenden Flugbetriebs fordern Luftverkehrsmanager Notdienstvereinbarungen für Flughäfen, damit ähnlich wie in Krankenhäusern ein Minimalbetrieb aufrecht erhalten bleibt. Es sei fraglich, ob kritische Infrastruktur wie Airports einen ganzen Tag lahmgelegt werden könnten, sagte der Chef des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport, Stefan Schulte. "Diese Diskussion muss geführt werden." Er ist zugleich Präsident des Flughafenverbandes ADV.
20.000 Passagiere in Stuttgart betroffen
Am Stuttgarter Flughafen wird es am Freitag erneut keinen regulären Flugbetrieb geben. Das teilte der Flughafen am Mittwoch nach einem Streikaufruf der Gewerkschaft Verdi mit. Es könnten nur Sicherheitslandungen, medizinische Flüge und militärische Flüge durchgeführt werden. Am Freitag waren regulär 169 Flugbewegungen geplant, von dem Warnstreik betroffen sind rund 20.000 Passagiere. Der Airport empfahl, sich bei der Fluglinie zu informieren und nicht zum Flughafen zu kommen.
Neben Stuttgart wurde auch zu einem ganztägigen Warnstreik am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden aufgerufen. Es sei mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder Flugstreichungen zu rechnen, teilte die Gewerkschaft am Mittwoch in Stuttgart mit.
Zusammenfassung
- Verdi setzt seine Streiks an deutschen Flughäfen fort und will nun auch die Airports Düsseldorf und Köln/Bonn am Freitag weitgehend lahmlegen.
- Die Belegschaft im Luftsicherheitsbereich, die Fluggäste, Personal, Waren und Fracht kontrolliere, sowie Beschäftigte im öffentlichen Dienst seien zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen
- Auch der Flughafen Stuttgart wird bestreikt werden.
- Am Montag hatte die Gewerkschaft bereits den Flugbetrieb an den norddeutschen Airports Berlin, Hannover, Hamburg und Bremen weitgehend lahmgelegt.