Arzt erklärt: Darum sollte man nicht krank arbeiten gehen
Nach einer Covid-19-Erkrankung ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen stark erhöht. In den ersten drei Wochen steigt die Sterblichkeit bis auf das 81-Fache, 18 Monate später ist sie immer noch fünf Mal so hoch wie bei Nichtinfizierten. Das fand eine britische Studie kürzlich heraus. "Ich beobachte auch vermehrt Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach einer Corona-Infektion", erklärt der Allgemeinmediziner Alireza Nouri im Gespräch mit PULS 24.
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Krank arbeiten gehen?
"Man muss sich ausreichend Zeit nehmen, eine Infektion auszukurieren", betont er. Das gelte nicht nur bezüglich Corona, sondern auch für andere Erkrankungen. Laut einer neuen Befragung der AK Wien gehen neun von zehn Personen krank in die Arbeit. Die Gründe dafür sind vielfältig, viele geben allgemeinen Stress an oder wollen ihre Kolleg:innen nicht im Stich lassen. "Medizinisch ist das keine richtige Entscheidung", so Nouri.
Stilling: "Neun von 10 Personen gehen krank arbeiten"
"Die Entscheidung zuhause zu bleiben, trifft der Patient mit dem Arzt", erklärt Nouri. Am einfachsten lasse sich gemeinsam mit dem Hausarzt besprechen, ob man arbeitsfit sei.
Wenn man sich grundsätzlich nicht fit fühle, rät der Allgemeinmediziner davon ab, in die Arbeit zu gehen. "Es bringt nichts, wenn dadurch am nächsten Tag zwei oder drei andere auch erkranken", erklärt er. Außerdem sei man schlicht nicht in der Lage die volle Leistung zu erbringen. Das gelte insbesondere für körperlich anstrengende Tätigkeiten wie etwa die Arbeit am Bau.
Zusammenfassung
- Neun von zehn Personen gehen auch krank in die Arbeit.
- Ist das medizinisch bedenklich?
- Der Allgemeinmediziner Alireza Nouri klärt im PULS 24 Gespräch auf.