APA/dpa/Lino Mirgeler

2023 verunglückten bereits 178 Menschen im Straßenverkehr

In der Vorwoche starben 15 Menschen. Insgesamt ging die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich mit den Vorjahren zurück.

178 Menschen sind im ersten Halbjahr 2023 im Straßenverkehr nach vorläufigen Zahlen des Innenministeriums ums Leben gekommen. Das sind weniger Opfer als im Jahr zuvor, als - nach endgültigen Daten - 191 Verkehrstote gezählt wurden und auch weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019 mit 197 Toten. Deutlich niedriger lag die Zahl - abgesehen von den durch Covid-Maßnahmen beeinflussten Jahren 2020 und 2021 - zuletzt 2017, als im Vergleichszeitraum 171 Menschen im Verkehr starben.

43 Verkehrstote in Niederösterreich bis Juli

Nach Bundesländern aufgelöst, gab es im Burgenland im ersten Halbjahr acht Verkehrstote, in Wien sieben, in Niederösterreich 43 und in Oberösterreich 33, gab die Abteilung Verkehrsdienst/Strategische Unfallanalyse des Innenministeriums auf APA-Anfrage am Montag bekannt. In Kärnten starben demnach 14, in Salzburg 19, in der Steiermark 28, in Tirol 18 und in Vorarlberg acht Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer.

Unter den Opfern befand sich ein unmündiges Kind, also jünger als 14, das als Pkw-Insasse ums Leben kam. Insgesamt verloren im ersten Halbjahr 89 Menschen als Pkw-Insassen ihr Leben. Weiters starben 29 Motorradfahrende, davon sieben mit Leicht-Motorrädern, 22 Fußgängerinnen und Fußgänger, 18 Radfahrende - davon vier mit Elektro-Rädern -, neun Lkw-Insassen, davon acht im Klein-Lkw, sechs Mopedfahrer, zwei Omnibus-Insassen, ein Beteiligter mit einem Seniorenmobil, ein E-Scooter- und ein Traktor-Lenker.

Die Fahrgeschwindigkeit als Hauptursache

Als vermutliche Hauptunfallursachen gelten laut BMI nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit (27,8 Prozent), Unachtsamkeit/Ablenkung (26,6 Prozent), Vorrangverletzung (14,2 Prozent), Überholen (8 Prozent), Fehlverhalten von Fußgängern (5,6 Prozent), Missachtung von Geboten/Verboten (3,7 Prozent), Herz-/Kreislaufversagen/akute Erkrankungen am Steuer (3,1 Prozent), mangelnder Sicherheitsabstand (1,2 Prozent), technischer Defekt (1,2 Prozent) und Übermüdung (0,6 Prozent).

Alkoholisierung lag bei insgesamt sechs bzw. 3,7 Prozent der tödlichen Unfälle vor. Bei 4,3 Prozent der Unglücke ist die vermutliche Ursache noch Gegenstand von Ermittlungen.

Großteil der Unfälle auf Bundes- und Landstraßen

19 Verkehrstote wurden auf Autobahnen und Schnellstraßen gezählt, das bedeutet einen Anteil von 10,7 Prozent an allen Toten im Straßenverkehr. Der Großteil der tödlichen Unfälle ereignet sich auf den ehemaligen Bundesstraßen (74 Getötete), Landesstraßen (50) und sonstigen Straßen (35), berichteten die Fachleute.

Zum Vergleich: Deutliche Rückgänge hatte es in den Corona-Jahren 2021 mit 151 und 2020 mit 153 Verkehrstoten in den ersten beiden Quartalen gegeben. 2018 waren im ersten Halbjahr 199 Todesopfer gezählt worden, 2015 waren es 215, das Jahr zuvor sogar 238.

15 Menschen starben allein in der vergangenen Woche bei 14 Unfällen, so das Innenministerium - sechs Motorrad-Lenker, fünf Pkw-Lenker, ein Leichtmotorrad-Lenker, ein Moped-Lenker, ein E-Bike-Lenker und ein Pkw-Mitfahrer. Von 1. Jänner bis inklusive 2. Juli gab es somit schon 182 Verkehrstote (vorläufige Zahl). Im Vergleichszeitraum 2022 waren es 193 gewesen.

ribbon Zusammenfassung
  • In der Vorwoche starben 15 Menschen.
  • Insgesamt ging die Zahl der Verkehrstoten im Vergleich mit den Vorjahren zurück.
  • Hauptursache ist "nicht angepasste Fahrgeschwindigkeit".
  • Ein Großteil der Unfälle ereignete sich auf Bundes- und Landstraßen.