135 Mio. vorzeitige Todesfälle durch Feinstaub in 40 Jahren
Feinstaub wird vor allem durch menschliches Handeln erzeugt: Er entsteht unter anderem durch Emissionen aus Kraftwerken, Fabriken und Heizungen sowie im Straßenverkehr. Er kann aber auch natürlichen Ursprungs sein, beispielsweise als Folge von Waldbränden und Sandstürmen.
Besonders gesundheitsschädlich ist der sogenannte PM2,5-Feinstaub. Diese besonders kleinen Feinstaubpartikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 Mikrometer können beim Einatmen tief in die Lunge und von dort aus auch in den Blutkreislauf gelangen. Sie verursachen Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen wie Asthma und Lungenkrebs.
Zwischen 1980 bis 2020 lassen sich statistisch etwa 135 Millionen vorzeitige Todesfälle auf Feinstaub zurückführen, wie es in der im Fachmagazin "Environment International" veröffentlichten Studie aus Singapur heißt. Dabei haben die Forscher jeden Todesfall als vorzeitig gewertet, der vor Erreichen des Durchschnittsalters eingetreten ist und durch vermeidbare oder behandelbare Erkrankungen verursacht wurde.
Wetterphänomene wie El Niño haben die Zahl der vorzeitigen Todesfälle der Studie zufolge um 14 Prozent erhöht, weil sie für eine Konzentration der Schadstoffe in der Luft sorgten. "Unsere Ergebnisse zeigen, dass Veränderungen von Klima-Mustern die Luftverschmutzung verschlimmern können", sagte der Professor Steve Yim, der die Studie leitete. Dies könne wiederum zu mehr vorzeitigen Todesfällen führen.
Die Forscher werteten für die umfangreiche Studie unter anderem Satellitendaten der US-Raumfahrtbehörde NASA, Wetterdaten der Wetter- und Ozeanografiebehörde der USA (NOAA) sowie Daten zum Zusammenhang zwischen Erkrankungen und Umweltverschmutzung des Gesundheitsstatistik-Instituts IHME aus den USA aus.
Zusammenfassung
- Zwischen 1980 und 2020 hat die Feinstaubbelastung weltweit rund 135 Millionen vorzeitige Todesfälle verursacht, wobei Asien mit über 98 Millionen Todesfällen am stärksten betroffen war.
- Besonders gesundheitsschädlich ist der PM2,5-Feinstaub, der tief in die Lunge und den Blutkreislauf gelangen kann und Herz-Kreislauf- sowie Atemwegserkrankungen verursacht.
- Wetterphänomene wie El Niño haben die Zahl der vorzeitigen Todesfälle um 14 Prozent erhöht, da sie die Konzentration der Schadstoffe in der Luft verstärken.