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Wegen KI-Daten?

Saudi-Staatsfond plant Milliarden-Kauf von "Pokémon Go"

19. Feb. 2025 · Lesedauer 2 min

Das beliebte Smartphone-Spiel "Pokémon Go" steht offenbar vor einem Verkauf. Die Entwicklerfirma Niantic könnte für das Spiel rund 3,5 Milliarden Dollar kassieren. Zuletzt sorgte das Unternehmen mit seiner eigenen KI für Schlagzeilen, die mithilfe der Daten ihrer Nutzer:innen trainiert wird und auch für militärische Zwecke genutzt werden könnte.

"Pokémon Go" wurde im Sommer 2016 ein weltweiter Hit. Bei dem Spiel kann man Figuren aus den Pokémon-Spielen auf dem Smartphone-Bildschirm in realer Umgebung fangen. 

Nun könnte die Entwicklerfirma mit dem Spiel Milliarden von Dollar einnehmen. Niantic verhandle derzeit über die Trennung von ihrem Spielegeschäft für rund 3,5 Milliarden Dollar, berichtete der Finanzdienst "Bloomberg" unter Berufung auf informierte Personen. Kaufinteressent soll der Games-Produzent Scopely sein, hinter dem der saudi-arabische Staatsfonds stehe.


Ein Deal zur Veräußerung des Spielegeschäfts könnte in den kommenden Wochen bekanntgegeben werden, schrieb Bloomberg. Von Niantic gab es zunächst keine Reaktion auf den Bericht.

Ki-Modell zur Navigation in der realen Welt

Allein bis 2019 wurde das Smartphone-Spiel laut Niantic mehr als eine Milliarde Mal heruntergeladen. Den Erfolg von "Pokémon Go" konnte Niantic mit anderen Spielen jedoch nicht mehr wiederholen. Ein harter Kern eingefleischter Fans garantiert der Firma aber weiterhin solide Einnahmen.

Niantic entwickelt neben Spielen unter anderem auch Technik, um Umgebungen dreidimensional abzubilden. Das Unternehmen nutzt laut eigener Aussage die von ihren Nutzer:innen beim Spieln von "Pokémon Go" angefertigten Scans von realen Orten, um seine eigene Künstliche Intelligenz "Niantic Visual Positioning System" zu trainieren.


Die KI zur Navigation in der realen Welt soll künftig etwa in AR-Brillen und in Bereichen wie Robotik, Content-Erstellung und autonomen Systemen angewendet werden, betonte das Niantic dazu in einem Blogbeitrag.

Militärischer Nutzen nicht ausgeschlossen

Allerdings erklärte Brian McClendon, Senior Vice President of Engineering bei Niantic und Mitbegründer von Google Earth, Street View sowie Google Maps, im vergangenen Herbst, dass er sich vorstellen könne, dass das Modell auch für Regierungen und Militär nützlich und interessant sein könnte. 

Er betonte jedoch es "natürlich ein Problem" sei, wenn das Modell spezifisch für das Militär angewendet und "den Krieg vergrößern" würde. 

Video: Wie friedlich ist künstliche Intelligenz?

Zusammenfassung
  • Das beliebte Smartphone-Spiel "Pokémon Go" steht offenbar vor einem Verkauf.
  • Die Entwicklerfirma Niantic könnte für das Spiel rund 3,5 Milliarden Dollar kassieren.
  • Zuletzt sorgte das Unternehmen mit seiner eigenen KI für Schlagzeilen, die mithilfe der Daten ihrer Nutzer:innen trainiert wird.