APA/GEORG HOCHMUTH

Signa: Investor zahlte rund 100 Millionen Euro für "Lamarr"

Mit Milliardär Georg Stumpf, seines Zeichens zweitreichster Österreicher, hat das Kaufhaus "Lamarr" der insolventen Signa einen neuen Besitzer gefunden. Laut einem neuen Medienbericht soll er 100,5 Millionen Euro netto dafür gezahlt haben. In Hinblick auf die bisherigen Baukosten gewissermaßen ein Schnäppchen.

Zu den Nettokosten von 100,5 Millionen Euro für das unfertige Kaufhaus auf der Mariahilfer Straße kommen 20 Prozent Mehrwertsteuer - macht insgesamt 120,5 Millionen Euro.

Wie der "Kurier" am Montagabend berichtete, wurden bislang 290 Millionen Euro für den Rohbau ausgegeben worden. Weitere 200 Millionen Euro werde die Fertigstellung kosten, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf ehemalige Signa-Manager.

Das Handelsgericht Wien hat den Kauf durch Stumpfs MH 10-18 Liegenschaft GmbH am vergangenen Freitag genehmigt. Die Baustelle ist mit Pfandrechten in der Höhe von 390 Millionen Euro belastet, die im Grundbuch eingetragen sind.

Diese liegen bei der Bank Austria (295 Mio. Euro) und der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (95 Mio. Euro). Der Kaufpreis dürfte nun auch der Tilgung dieser Summen dienen.

Interesse an Signa-Immobilien schon länger bekannt

Das Interesse von Stumpf an Immobilien der Signa ist schon länger bekannt. Im März bot er laut Medienberichten eine Milliarde Euro für ein Immo-Paket. Dabei soll es um das "Goldene Quartier", das Hotel Park Hyatt Vienna und das Gebäude des Verfassungsgerichtshofes in der Wiener Innenstadt sowie das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck gegangen sein. 

Für das "Lamarr" soll es allerdings eine ganze Reihe an Interessenten gegeben haben. Am Beginn des Bieterverfahren sollen sich 47 potenzielle Käufer:innen gemeldet haben.

Eine Verschwiegenheitserklärung hätten laut dem Kurier jedoch nur 24 unterzeichnet, verbindliche Angebote habe es schließlich von drei Stellen gegeben. Den Zuschlag erhielt schließlich Stumpf beziehungsweise eine Tochtergesellschaft seiner österreichischen Stumpf Gruppe.

Video - Benko-Pleite: Was wird aus Kaufhaus Lamarr?

ribbon Zusammenfassung
  • Mit Milliardär Georg Stumpf, seines Zeichens zweitreichster Österreicher, hat das Kaufhaus "Lamarr" der insolventen Signa einen neuen Besitzer gefunden.
  • Laut einem neuen Medienbericht soll er 100,5 Millionen Euro netto dafür gezahlt haben.
  • In Hinblick auf die bisherigen Baukosten gewissermaßen ein Schnäppchen.