Preis für US-Öl auch an Londoner Börse im Minus
Der Preis für US-Öl ist am Dienstag auch im europäischen Handel ins Minus gerutscht. Nach anfänglichen Gewinnen an den asiatischen Handelsplätzen fiel der Preis für die US-Referenzsorte WTI zur Lieferung im Mai an der Börse in London in der Früh auf minus 4,52 Dollar (minus 4,16 Euro) pro Barrel (ein Barrel sind 159 Liter).
Angesichts der geringen Nachfrage wegen der Coronavirus-Pandemie war der Preis für WTI am Montag erstmals in seiner Geschichte ins Minus gerutscht. An der New Yorker Börse lag der Schlusspreis bei minus 37,63 Dollar pro Barrel. Das bedeutete, dass Händler bereit waren, Käufern Geld für die Abnahme des Rohöls zu bieten.
Analyse von Nikolaus Jilich, Agenda Austria
Hintergrund ist neben der Coronavirus-Pandemie, dass Mai-Terminverträge nur noch bis Dienstag verkauft werden können, die Erdöl-Lager aber nahezu voll sind. Deswegen gibt es nahezu keine Abnehmer mehr.
Der Erdölpreis war bereits in den vergangenen Wochen wegen der Coronavirus-Pandemie drastisch abgerutscht. Die Nachfrage nach dem Rohstoff hat in der Coronakrise deutlich nachgelassen. Die Pandemie hat weltweit zu einer drastischen Abnahme der globalen wirtschaftlichen Aktivitäten sowie des Straßen- und Luftverkehrs geführt, weshalb weniger Öl gebraucht wird.
Zwar einigten sich die wichtigsten Förderländer kürzlich auf eine Senkung der Produktion, um den Preis wieder nach oben zu bringen. Sie vereinbarten, im Mai und Juni fast zehn Millionen Barrel Öl weniger täglich zu produzieren. Die Maßnahme blieb bisher jedoch weitgehend wirkungslos.
Zusammenfassung
- Angesichts der geringen Nachfrage war der Ölpreis am Montag erstmals in seiner Geschichte ins Minus gerutscht.
- Der Preis für US-Öl ist am Dienstag auch im europäischen Handel ins Minus gerutscht.
- An der New Yorker Börse lag der Schlusspreis bei minus 37,63 Dollar pro Barrel.
- Zwar einigten sich die wichtigsten Förderländer kürzlich auf eine Senkung der Produktion, um den Preis wieder nach oben zu bringen.