Ungarn: Vettel von Ex-Sportminister mit Nazis verglichen
Sebastian Vettel hat beim Grand Prix von Ungarn, bei dem er wegen zu wenig Sprit im Tank disqualifiziert wurde, verbal und auch äußerlich Zeichen für Toleranz und Menschenrechte gesetzt. Dass er unmittelbar vor dem Rennen bei der ungarischen Hymne ein T-Shirt in Regenbogenfarben mit der Aufschrift "Same Love" trug, hat für den deutschen Ex-Weltmeister aber Konsequenzen.
Er bekam eine Verwarnung abseits der Strecke, die zusammen mit zwei weiteren Verwarnung für Fehlverhalten auf der Strecke auch zu einer Startplatzstrafe führen kann. Vettel wollte mit dem T-Shirt gegen ein umstrittenes Gesetz in Ungarn protestieren, das die Darstellung von Homo- und Transsexualität verbieten soll.
Rennleiter Michael Masi erklärte am Abend im Fahrerlager auf dem Hungaroring, dass den Piloten die Möglichkeit gegeben sei, vor dem Start die Unterstützung für die offizielle Formel-1-Kampagne "We race as one" zu zeigen. Die Hymne des Gastgeberlandes solle aber respektiert werden, indem die Fahrer ihre Rennanzüge tragen, betonte Masi.
Nazi-Vergleich
Doch auch außerhalb des Rennzirkus zog der Protest des deutschen Sportlers Kreise. Während etwas Attila Mesterházy, ein Politiker der ungarischen Oppositionspartei MSZP, Vettel für seine "feine, gebildete, europäische" Stellungnahme lobte, reagierte Támas Deutsch mit einem verstörenden Vergleich auf Facebook.
"Die Deutschen waren schon immer gut darin, politisch korrekte Symbolik gemäß den aktuellen Trends zu benützen", schrieb der ungarische Politiker über ein Bild von den Olympischen Spielen 1936 in Deutschland, auf welchen das Publikum beim "Hitler-Gruß" zu sehen ist. Die ungarische Opposition übte scharfe Kritik.
Der Fidesz-Politiker ist kein unbeschriebenes Blatt: Deutsch hatte im vergangenen Jahr in der Debatte um den EU-Haushalt EVP-Chef Manfred Weber "Gestapo-Methoden" vorgeworfen. Er wurde danach aber nicht aus der EVP-Fraktion ausgeschlossen, sondern lediglich sanktioniert. Er darf darf keine Reden mehr im Europaparlament halten, jedenfalls nicht im Namen der Christdemokraten.
Zusammenfassung
- Sebastian Vettel hat beim Grand Prix von Ungarn, bei dem er wegen zu wenig Sprit im Tank disqualifiziert wurde, verbal und auch äußerlich Zeichen für Toleranz und Menschenrechte gesetzt.
- Dass er unmittelbar vor dem Rennen bei der ungarischen Hymne ein T-Shirt in Regenbogenfarben mit der Aufschrift "Same Love" trug, hat für den deutschen Ex-Weltmeister aber Konsequenzen.
- Er bekam eine Verwarnung abseits der Strecke, die zusammen mit zwei weiteren Verwarnung für Fehlverhalten auf der Strecke auch zu einer Startplatzstrafe führen kann.
- Doch auch außerhalb des Rennzirkus zog der Protest des deutschen Sportlers Kreise.
- Während etwas Attila Mesterházy, ein Politiker der ungarischen Oppositionspartei MSZP, Vettel für seine „feine, gebildete, europäische“ Stellungnahme lobte, reagierte Támas Deutsch mit einem verstörenden Vergleich auf Facebook.
- „Die Deutschen waren schon immer gut darin, politisch korrekte Symbolik gemäß den aktuellen Trends zu benützen", schrieb der ungarische Politiker über ein Bild von den Olympischen Spielen 1936 in Deutschland, auf welchen der "Hitler Gruß" zu sehen ist.