Sportvereine starten Mitglieder-Rückgewinnungsaktion
Laut einer repräsentativen Studie der Statistik Austria aus dem dritten Quartal 2020 und dem ersten Quartal 2021 (12.390 Befragte) sind nur noch 1,6 Millionen Österreicher Mitglieder in Sportvereinen. Das sind um 550.000 weniger als 2017. Zurückgeführt wird das auf die Corona-Pandemie, aufgrund derer zahlreiche Sportstätten über Monate geschlossen waren. Im Schnitt waren zuletzt 18 Prozent der Österreicher Sportvereinsmitglieder, wobei Männer mit 22 Prozent deutlich häufiger Vereinsmitglieder sind als Frauen (13 Prozent).
Diesem Abwärtstrend möchte das Sportministerium nun gemeinsam mit den heimischen Sportorganisationen als Initiative "comebackstronger" entgegenwirken. Ein Maßnahmenpaket aus 57 Punkten wurde entwickelt, von denen einige bereits umgesetzt worden seien. Nun werden etwa die Mittel für die Programme "Kinder gesund bewegen 2.0" und "Bewegt im Park" aufgestockt und mit "Jackpot.fit" sollen bisher sportlich inaktive Menschen angesprochen werden. Schon bisher seien rund 6.400 Sportvereine (von 15.000) mit insgesamt 117 Millionen Euro "rasch und unbürokratisch" unterstützt worden, erwähnte Niessl. "Das ist die Voraussetzung, dass die Strukturen erhalten geblieben sind und dass es möglich war, den Sport wieder hochzufahren und dafür möchte ich mich auch bedanken."
Erstmals wird es am 24. September auch einen "Langen Tag des Sports" in Schulen und Sportvereinen geben, auf den am 25. September "Österreichs größtes Sportfestival" im Ernst-Happel-Stadion folgen wird, bei dem über 100 Sportvereine ihr Können zeigen und zum Mitmachen einladen werden. Unter dem Titel "Sportbonus" können sich seit 1. September bis 31. Dezember "Bewegungswillige" bis zu 75 Prozent des Mitgliedsbeitrages des gewünschten Sportvereins sparen (max. 90 Euro pro Person), wenn sie dort in diesem Jahr noch nicht Mitglied waren.
Auch Sportminister Kogler bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit den Sportorganisationen und zeigte sich erfreut, "dass es uns im Amateursport gelungen ist, dass die meisten Ehrenamtlichen geblieben sind" und "die Struktur im Wesentlichen erhalten worden ist", worauf man jetzt aufbauen könne. Wichtig sei jetzt aber, dass sich "möglichst alle" Vereine auf sportbonus.at registrieren, um von den Förderungen zu profitieren. "Der Wind bläst uns manchmal entgegen. Das ist aber wurscht - wir können auch gegen den Wind segeln und das müssen wir auch. Wir können nicht warten, bis die Pandemie endgültig vorbei ist - wer weiß, wann das ist", so Kogler abschließend.
Zusammenfassung
- Während der Corona-Pandemie haben Österreichs Sportvereine ein Viertel ihrer Mitglieder verloren.
- Mit der Initiative "comebackstronger" von Sport Austria und Sportministerium soll nun die Trendwende gelingen.
- Wer bis Jahresende einem Sportverein beitritt, muss nur 25 Prozent des Mitgliedsbeitrages bezahlen.
- Schon bisher seien rund 6.400 Sportvereine mit insgesamt 117 Millionen Euro "rasch und unbürokratisch" unterstützt worden, erwähnte Niessl.