Saalbach ist bei zweitem Versuch zurückhaltender Favorit
Der 64-jährige Delegationsleiter der österreichischen WM-Bewerbung und Präsident des Salzburger Landesskiverbandes war 1991 bei der ersten Saalbach-WM Rennleiter am Zwölferkogel gewesen. Dort sollen 2025 alle Rennen stattfinden, deshalb heißt das Bewerbungskonzept erneut "Ein Berg, alle Bewerbe". Viel ist dort ohnehin schon investiert worden, etwa in den Neubau der längst fertiggestellten Zwölferkogelbahn. Kommt der WM-Zuschlag, können im Glemmtal weitere 40 bis 50 Mio. Euro infrastrukturell eingeplant werden.
Die Pinzgauer können im Kampf gegen Crans-Montana und Garmisch-Partenkirchen aus mehreren Gründen zuversichtlich sein, nachdem man im Mai 2018 der französischen Bewerbung um die Titelkämpfe 2023 Courchevel-Meribel unterlegen war. Rasch wurde damals beschlossen, sich erneut zu bewerben, was automatisch als Plus gesehen wird. Zudem wurden seitdem Weltcuprennen kurzfristig übernommen und perfekt abgewickelt. "Was wir da abgeliefert haben, hilft sicher auch mit", ist Gensbichler überzeugt.
Dazu, so der frühere Rennläufer und gebürtige Hinterglemmer, komme das Plus durch ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. Dem 79-jährigen Tiroler ist die Saalbach-WM bekanntlich eine Herzensangelegenheit und wohl der letzte ganz große Deal, den er in seiner Amtszeit abschließen möchte. "Er lenkt die Geschicke, er ist unser Taktiker", so Gensbichler. "Er hat seit dem letzten Kongress mit uns gekämpft und lässt nichts aus, um das positiv hinzubekommen. Unsere Chancen sind groß."
Schröcksnadel ist zudem Mitglied des FIS-Vorstandes und stimmt selbst ab. Aufgrund des nach dem Ableben des Slowenen Janez Kozijancic reduzierten Councils "sollte man mit 9 Stimmen durch sein", glaubt Gensbichler. Besteht eine Patt-Stellung, kommt allerdings FIS-Präsident Gian Franco Kasper ins Spiel.
Die WM-Vergabe 2025 erfolgt wegen der Covid-19-Situation verspätet und unter besondern Umständen. Abgestimmt wird per Videokonferenz und quasi von zu Hause aus. Schröcksnadel erwartet die Entscheidung im Innsbrucker ÖSV-Büro.
Die Saalbach-Bewerbung trifft sich mit etwa 50 coronaschnellgetesteten Personen beim Schwarzacher in der Hinterglemm. Mit dabei sind auch die ehemaligen Rennläufer Michael Walchhofer und WM-Botschafterin Alexandra Meissnitzer. Deren Äquivalent in der Garmisch-Bewerbung ist Maria Höfl-Riesch. Sollte die WM 2025 in Saalbach-Hinterglemm stattfinden, wäre das vom 4. bis 23. Februar.
Zusammenfassung
- Samstagabend wird nach einer Videokonferenz des FIS-Vorstandes der Sieger verkündet und die Salzburger sind beim zweiten Anlauf so etwas wie der Favorit.
- "Er lenkt die Geschicke, er ist unser Taktiker", so Gensbichler.
- Schröcksnadel ist zudem Mitglied des FIS-Vorstandes und stimmt selbst ab.
- Aufgrund des nach dem Ableben des Slowenen Janez Kozijancic reduzierten Councils "sollte man mit 9 Stimmen durch sein", glaubt Gensbichler.