Sieger Russell in Spa disqualifiziert, Hamilton gewinnt
Wie der Technische Delegierte in Spa mitteilte, war Russells Wagen nach einer Prüfung 1,5 Kilogramm zu leicht. Den Stewards blieb keine andere Wahl als die Disqualifikation. Teamkollege Lewis Hamilton feierte damit seinen 105. Sieg, Oscar Piastri (McLaren) wurde Zweiter.Das Mindestgewicht eines Formel-1-Wagens liegt bei 798 Kilogramm, Russells Auto wog aber nur 796,5 Kilogramm.
"Während der Anhörung bestätigte der Teamvertreter, dass die Messung korrekt ist und dass alle erforderlichen Verfahren korrekt durchgeführt wurden. Das Team hat auch eingeräumt, dass es keine mildernden Umstände gab und dass es sich um einen echten Fehler des Teams handelte", hieß es in der Begründung der Stewards.
Wolff entschuldigt sich
"Wir müssen unsere Disqualifikation hinnehmen", teilte Teamchef Toto Wolff in einem Statement mit: "Wir haben eindeutig einen Fehler gemacht und müssen dafür sorgen, dass wir daraus lernen. Wir werden abreisen, die Ereignisse analysieren und verstehen, was schief gelaufen ist. Einen Doppelsieg zu verlieren ist frustrierend, und wir können uns nur bei George entschuldigen, der so ein starkes Rennen gefahren ist."
Mercedes hatte zuvor über einen unerwarteten Doppelsieg gejubelt, hatte sich Russell doch dank einer mutigen Ein-Stopp-Strategie vor seinem britischen Landsmann Hamilton durchgesetzt. Russell war im letzten Rennen vor der Sommerpause von Startplatz sechs losgefahren und hatte 34 Runden lang von seinem zweiten Reifensatz gezehrt, während die Konkurrenz auf zumindest zwei Boxenstopps setzte.
Doch kein Mercedes-Double
Letztlich wurde es aber nichts mit dem ersten Mercedes-Doppelsieg seit November 2022 in Sao Paulo, wo Russell vor Hamilton gewonnen hatte.
Hinter Piastri wurde Charles Leclerc im Ferrari Dritter. WM-Leader Max Verstappen belegte von Startplatz 11 weg den vierten Rang, der WM-Zweite Lando Norris wurde Fünfter. Carlos Sainz kam im zweiten Ferrari auf den sechsten Platz. Sergio Pérez musste sich im Red Bull mit Platz sieben begnügen, nachdem er von der zweiten Position weggefahren war.
Leclerc hatte beim Start die Führung von der Pole Position behauptet, Hamilton sich an Pérez vorbei auf Platz zwei vorgeschoben. In der dritten Runde attackierte der Mercedes-Pilot Leclerc auf der Kemmel-Geraden und übernahm mit DRS-Hilfe die Führung.
Aufholjagd von Verstappen
Für Verstappen ging es unterdessen bis auf Position acht nach vor, dann hielt ihn Norris auf. In der 11. Runde holte sich der Niederländer einen neuen Satz Hard-Reifen ab, die Spitzengruppe folgte kurz darauf. Piastri gewann dabei einen Platz und verdrängte Pérez aus den Top drei.
Am längsten blieben Norris, der so seinen siebenten Platz an Verstappen verlor, und Carlos Sainz im Ferrari draußen. Verstappen wurde durch den Boxenstopp von Sainz und den zweiten von Perez auf Position fünf gespült. Leclerc versuchte nach der 26. Runde mit seinem zweiten Stopp den Undercut gegen Hamilton, Ferrari versemmelte diesen aber mit einem langsamen Reifenwechsel.
In Führung war aber Russell, der 34 Runden lang von seinem Hard-Reifensatz zehrte. In den letzten vier Runden duellierte sich das Mercedes-Duo noch, auch Piastri kam gefährlich nahe. Russell blieb aber vorne.
Red Bull "negativ überrascht"
"Wir sind negativ überrascht. Es hat sich herausgestellt, dass das Überholen gleich schwer wie in Ungarn ist, obwohl die Geraden hier wesentlich länger sind", kommentierte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko den Rennverlauf im Servus-TV-Interview. "Das Positive ist, wir haben wieder zwei Punkte auf Lando gutgemacht."
Die Formel 1 bei Servus TV und im ORF sowie auch in den Livestreams auf JOYN.
Zusammenfassung
- Mercedes-Pilot George Russell wurde nach seinem vermeintlichen Sieg beim Großen Preis von Belgien disqualifiziert, da sein Wagen 1,5 Kilogramm zu leicht war.
- Lewis Hamilton wurde nach der Disqualifikation seines Teamkollegen zum Sieger erklärt und feierte damit seinen 105. Sieg.
- Oscar Piastri und Charles Leclerc belegten die Plätze zwei und drei, während Max Verstappen von Platz 11 startete und Vierter wurde.
- Die Formel 1 bei Servus TV und im ORF sowie auch in den Livestreams auf JOYN.