Bayern sucht Trainer: Holen sie jetzt ÖFB-Coach Rangnick?
Bei den Bayern läuft nicht viel rund. Die Champions League ist die letzte Hoffnung, um die Saison nicht ohne Titel zu beenden. Für die erfolgsverwöhnten Münchner nach allein elf Meisterschaften am Stück ein herber Rückschlag.
Deshalb ist schon seit längerem klar: Thomas Tuchel wird zum Saisonende seinen Platz auf der Trainerbank verlassen. Mit der frühen Entscheidung wollte man sich Zeit schaffen, einen geeigneten Kandidaten für seine Nachfolge zu finden - das gestaltet sich aber schwieriger, als sich das die Verantwortlichen an der Säbener Straße erhofften.
In den vergangenen Wochen wurden unter anderem Sensations-Meistertrainer Xabi Alonso (Bayer Leverkusen) und Julian Nagelsmann (Ex-Bayern- und nun DFB-Trainer) als mögliche Tuchel-Nachfolger kolportiert. Alonso bleibt jedoch in Leverkusen und Nagelsmann verlängerte als deutscher Teamchef.
Bayern wollen wohl Rangnick
Wie die Münchner "tz" am Dienstag berichtete, ist nun ein anderer Kandidat in der Pole-Position: Österreichs Fußball-Teamchef Ralf Rangnick. Ein Anwärter sei auch Brighton-Coach Roberto De Zerbi, der Italiener verlängerte am Dienstag aber seinen Kontrakt bei Aston Villa bis 2027.
Laut Bayern-Sportvorstand Max Eberl soll die Trainerentscheidung bis Ende April fallen.
Rangnick besitzt beim ÖFB einen Vertrag bis zum Ende der WM-Qualifikation Ende 2025, der sich bei einer Teilnahme an der Endrunde in Nordamerika automatisch bis Sommer 2026 verlängern würde. Im Kontrakt gibt es keine Ausstiegsklausel, daher wäre eine Ablösesumme fällig, sollten sich die Bayern tatsächlich auf den 65-Jährigen festlegen und auch Rangnick selbst einem Engagement in München zustimmen.
Video: Rangnick Thema bei den Bayern?
Bisher keine Anfrage beim ÖFB
"Ralf Rangnick besitzt ein aufrechtes Vertragsverhältnis, dem ÖFB liegen keine Anfragen vor. Der volle Fokus ist auf die UEFA EURO 2024 gerichtet", teile ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel der APA mit. Der Nationaltrainer selbst betonte in den vergangenen Wochen im Zusammenhang mit dem FC Bayern stets, seine ganze Konzentration gelte der Vorbereitung auf die EM. Im Falle eines Abschieds von der ÖFB-Auswahl könnte er sein Bayern-Amt erst nach dem Turnier antreten.
Beim aktuellen Champions-League-Semifinalisten arbeiten derzeit einige gute Bekannte von Rangnick, so etwa Christoph Freund als Sportdirektor, Rene Maric als Coach der U19-Mannschaft sowie als "Teamleiter Trainerentwicklung & Spielphilosophie", Richard Kitzbichler im Bereich Top-Talenteentwicklung und Leihspielerbetreuung sowie Jochen Sauer als Direktor der Nachwuchsentwicklung.
Mit Eberl habe Rangnick bereits positive Gespräche geführt, zudem gelte der einflussreiche Aufsichtsrat Karl-Heinz Rummenigge als Befürworter, hieß es in dem "tz"-Bericht.
Schwache Saison der Bayern
Die erfolgsverwöhnten Bayern verpassten in dieser Spielzeit erstmals seit 2012 die Meisterschaft, im DFB-Pokal scheiterte man bereits in der zweiten Runde an Drittligist Saarbrücken. Im Champions-League-Semifinale geht es gegen Real Madrid, doch selbst im Falle eines Titelgewinns in der "Königsklasse" ist der Abgang von Tuchel im Sommer fix, wie der aktuelle Bayern-Trainer erst am Wochenende wieder bestätigte.
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Zusammenfassung
- Der FC Bayern München wurde in den vergangenen Monaten immer wieder seinem Ruf des "FC Hollywood" gerecht.
- Bei der Trainersuche will der deutsche Rekordmeister nun wohl beim ÖFB wildern. Sie haben den Taktik-Papst Ralf Rangnick im Visier.
- Rangnick besitzt beim ÖFB einen Vertrag ohne Ausstiegsklausel bis Ende 2025, was bei einem Wechsel eine Ablösesumme für den FC Bayern bedeuten würde.
- Trotz einer enttäuschenden Saison mit verpasster Meisterschaft und frühem Pokal-Aus hat Bayern noch die Chance auf den Champions-League-Titel gegen Real Madrid.