Zufallsgewinne: "Steuer-Zuckerl" für Öko-Investitionen sinnvoll
Die Regierung will auf Gewinne der Energieproduzenten die sogenannte "Zufallsgewinn-Steuer" einheben, erklärt WIFO-Ökonom Michael Böheim im Newsroom LIVE . Es gehe hier um Gewinne, die wegen der Energiekrise zufällig erwirtschaftet werden.
Im Oktober sprach sich das Wirtschaftsforschungsinstitut noch gegen diese Art von Zusatzbesteuerung aus. Ihre Analysen ergaben, dass sich die Zufallsgewinn-Steuer nicht rechnet. Das WIFO berate die Politik, kommentiert Böheim, dass die Steuer nun doch kommt, was sie dann umsetzt, das sei ihre Sache. Österreich musste diese Steuer gemäß den EU-Vorgaben einführen.
Die Berechnung bei Gas- und Öl- bzw. bei Strom-Unternehmen unterscheidet sich:
- Gas- und Öl-Unternehmen: Bei 20 Prozent Übergewinn können bis zu 40 Prozent abgeschöpft werden
- Stromerzeuger: Die Megawattstunde (MWh) darf bis zu 140 Euro Erlös bringen. Bei allem darüber werden 90 Prozent abgeschöpft
Zuckerl für nachhaltige Energien
Das Gesetz sieht ein Steuer-"Zuckerl" für Investitionen in nachhaltige Energien vor, denn wird dann verringert sich die Zufallsgewinn-Abschöpfung. Der WIFO-Ökonom hält die Investition in die Energiewende für einen guten Anreiz für den Umbau des Energiesystems.
Dass die letzten vier Jahre für die Berechnung hergenommen werden, sei ein politischer Kompromiss, so Böheim. Nationalstaatlich wird aus den EU-Forderungen das Bestmögliche gemacht. Wie viel Geld dadurch zusätzlich ins Budget kommt, das lässt sich im Vorhinein nicht sagen, weil die Energiepreise auf den Märkten so stark fluktuieren. Die Bundesregierung rechnet mit zwei bis vier Milliarden.
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Zusammenfassung
- Indem Österreich eine Teil der hohen Gewinne der Energieunternehmen einbehält, erfüllt die Republik die Vorgaben der EU.
- Die Reduktion der Steuer bei Investitionen in die Umwelt sei sinnvoll, findet Ökonom Michael Böheimer im Newsroom LIVE.