Putin stellt AKW Saporischschja unter russische Verwaltung
Putin unterzeichnete am Mittwoch in Moskau ein entsprechendes Dekret. Das größte Atomkraftwerk Europas im Süden der Ukraine ist seit März von russischen Truppen besetzt. Es wird aber gegenwärtig von ukrainischen Technikern betrieben.
"Die Regierung ist angewiesen zu gewährleisten, dass Objekte zur Nutzung von Atomenergie des Kernkraftwerks Saporischschja und anderes für dessen Funktion notwendiges Eigentum in den staatlichen Besitz übernommen werden", heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Dekret.
IAEA-Chef auf dem Weg nach Moskau
Unterdessen teilte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, via Twitter mit, er sei auf dem Weg "zu wichtigen Treffen" in die ukrainische Hauptstadt Kiew. "Der Bedarf für eine Schutzzone um das Kraftwerk ist dringender denn je". Bereits am Dienstag hatte die IAEA angekündigt, Grossi reise noch diese Woche erst nach Kiew und dann nach Moskau, um Beratungen über die Einrichtung einer Sicherheitszone rund um das AKW fortzusetzen.
https://twitter.com/rafaelmgrossi/status/1577675445335638017
AKW-Chef festgenommen
Der Chef des AKW, Ihor Muraschow, war am Freitag von russischen Truppen festgenommen worden. Mittlerweile ist er nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), die mit mehreren Experten vor Ort ist, wieder bei seiner Familie.
Am Dienstag hatte die IAEA angekündigt, ihr Chef Rafael Grossi reise noch diese Woche nach Kiew und nach Moskau. Dort wolle er seine Beratungen über die Einrichtung einer Sicherheitszone rund um das AKW fortsetzen.
Die Anlage geriet in den vergangenen Wochen immer wieder unter Beschuss, für den sich Moskau und Kiew gegenseitig verantwortlich machten. Der Beschuss sowie Kämpfe in der Nähe des Atomkraftwerks schüren die Angst vor einer Atomkatastrophe.
Zusammenfassung
- Putin unterzeichnete am Mittwoch in Moskau ein entsprechendes Dekret.
- Der Chef des AKW, Ihor Muraschow, war am Freitag von russischen Truppen festgenommen worden.