APA/APA/GETTY IMAGES NORTH AMERICA/CHIP SOMODEVILLA

Trumps Söhne Donald jr. und Eric rücken in den Vordergrund

Donald Trump ist ein Familienmensch. Und so stand er auch in der Wahlnacht, als er sich von seiner Anhängerschaft in Florida bejubeln ließ, umringt von Familienmitgliedern auf der Bühne. Es ist davon auszugehen, dass die Verwandtschaft auch während Trumps zweiter Amtszeit eine wichtige Rolle spielen wird. Wie sich dabei die Gewichte zwischen seinen Familienmitgliedern verteilen werden, ist aber derzeit schwer vorhersehbar.

Während seiner ersten Amtszeit hatte Trump seine Tochter Ivanka und deren Ehemann Jared Kushner als Berater an seine Seite geholt. Kushner war unter anderem als Beauftragter für den Nahen Osten und die Bewältigung der Corona-Krise im Einsatz. Ivankas Rolle als "Beraterin des Präsidentin" war hingegen weniger konkret definiert.

Während des diesjährigen Wahlkampfs traten Ivanka und ihr Mann jedoch nicht öffentlich in Erscheinung - weshalb unklar ist, ob sie in der künftigen Regierung erneut eine Rolle spielen werden.

Trumps Großfamilie umfasst fünf Kinder aus drei Ehen und zehn Enkel. Zunehmend in den Vordergrund gerückt sind in den vergangenen Jahren Trumps älteste Söhne Donald junior und Eric. Sie übernahmen nicht nur Führungsrollen im Trump-Konzern, sondern mischten auch sehr aktiv in seinem Wahlkampf mit.

Donald Junior warb im Onlinedienst X, wo ihm zwölf Millionen Nutzer folgen, sowie in einem Podcast für Trumps rechtspopulistische Agenda. Der 46-Jährige soll Berichten zufolge maßgeblich dazu beigetragen haben, dass der mit ihm befreundete Senator J.D. Vance zu Trumps Vizepräsidentschaftskandidaten wurde.

Der 40-jährige Eric ist ähnlich loyal und unterstützte seinen Vater oft mit Auftritten in den Medien und bei Wahlkampfveranstaltungen. Auch Erics Frau Lara spielt eine Schlüsselrolle - als Ko-Vorsitzende der republikanischen Parteizentrale. Sie half dabei, die Partei im Sinne Trumps umzugestalten.

Der 17-jährigen Enkelin Kai - Tochter von Donald Junior und seiner frühere Frau Vanessa - wiederum fiel die Aufgabe zu, das Image des Kandidaten abzumildern. Beim Republikaner-Parteitag im Juli beschrieb sie den Ex-Präsidenten als "einen normalen Großvater, der uns Süßigkeiten und Limonade gibt, wenn unsere Eltern nicht hinschauen".

First Lady Melania Trump hielt sich weitgehend aus dem Wahlkampf heraus. Auch der inzwischen 18-jährige Sohn Barron aus Trumps Ehe mit Melania blieb weitgehend im Hintergrund. Die frühere und künftige First Lady veröffentlichte jedoch im Onlinedienst X ein Foto davon, wie Barron bei der Wahl seine Stimme abgab. "Er hat das erste Mal gewählt - für seinen Dad!" schrieb die 54-Jährige dazu.

Für Aufsehen sorgte Melania Trump zuletzt vor allem mit der Veröffentlichung ihrer Memoiren. Darin präsentiert sie sich als Konservative, spricht sich aber für das Abtreibungsrecht aus. Dies erregte deshalb viel Aufsehen, weil Trump mit der Nominierung dreier erzkonservativer Richter an das Oberste Gericht der Abschaffung des landesweiten Rechts auf den Schwangerschaftsabbruch vor zwei Jahren den Weg gebahnt hatte.

Es bleibt nun abzuwarten, ob das aus Slowenien stammende Ex-Model nach ihrer Rückkehr ins Weiße Haus politischen Einfluss ausüben wird - etwa in der Abtreibungsthematik.

(Von Ben Turner/AFP)

ribbon Zusammenfassung
  • Donald Jr. und Eric Trump rücken in den Vordergrund, indem sie Führungsrollen im Trump-Konzern übernehmen und aktiv im Wahlkampf mitwirken.
  • Donald Jr. hat 12 Millionen Follower auf X und spielte eine Schlüsselrolle bei der Wahl von J.D. Vance zum Vizepräsidentschaftskandidaten.
  • Melania Trump veröffentlichte ihre Memoiren, in denen sie sich als Konservative präsentiert und sich für das Abtreibungsrecht ausspricht, was für Aufsehen sorgte.