SOS-Kinderdorf fordert freiwilliges Demokratiejahr
Angesichts stärker werdender autoritärer Kräfte und des schwindenden Vertrauens in das politische demokratische System sei es dringend notwendig, aktive Maßnahmen zu treffen, um sowohl junge Menschen als auch die Demokratie von Grund auf zu stärken, argumentiert die NGO. "Mit einem Demokratiejahr könnten junge Menschen Demokratie aktiv erfahren und dieses Bewusstsein ein Leben lang mitnehmen und teilen", so Schatz in einer Stellungnahme gegenüber der APA.
Das freiwillige Demokratiejahr soll nach dem Konzept von SOS Kinderdorf wie das freiwillige Sozialjahr zwischen sechs und zwölf Monate dauern und sich an in Österreich lebende Jugendliche zwischen 17 und 24 Jahren richten. Begleitend würden sie ein Bildungsprogramm absolvieren. Ab zehn Monaten soll der Einsatz als Ersatz für den Zivildienst gelten. Zur Einführung eines solchen Demokratiejahrs müsste das Freiwilligengesetz geändert werden.
Als Träger würden gemäß dem Vorschlag Organisationen infrage kommen, die zivilgesellschaftliches Engagement fördern etwa im Bereich Jugendengagement, Antidiskriminierung, Deradikalisierung, Menschen- und Kinderrechten bzw. Kinderschutz oder Einrichtungen, die Bildungsmaßnahmen der (historisch-)politischen Bildung planen und umsetzen sowie Institutionen, in denen politische Entscheidungen vorbereitet werden.
Zusammenfassung
- SOS Kinderdorf schlägt ein freiwilliges Demokratiejahr vor, das jungen Menschen im Alter von 17 bis 24 Jahren politische Bildung auf einem neuen Level ermöglichen soll.
- Das Programm soll zwischen sechs und zwölf Monate dauern und könnte ab zehn Monaten als Ersatz für den Zivildienst dienen.
- Zur Umsetzung des Demokratiejahrs müsste das Freiwilligengesetz geändert werden, wobei Organisationen, die zivilgesellschaftliches Engagement fördern, als Träger fungieren könnten.