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Saudi-Militärkoalition fliegt Vergeltungsangriffe im Jemen

Nach dem Angriff von Houthi-Rebellen auf das Nachbarland Saudi-Arabien hat Riad mehrere Luftangriffe im Jemen geflogen. Es seien Angriffe "gegen Bedrohungsquellen in Sanaa und Hodeida" vorgenommen worden, um Angriffe der Rebellen in Saudi-Arabien zu vergelten, schrieb die offizielle saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA in der Nacht auf Samstag auf Twitter unter Berufung auf die von Riad angeführte Militärkoalition.

Houthi-Rebellen hatten am Freitag mehrere Ziele in Saudi-Arabien attackiert. Der Angriff auf eine Anlage des saudi-arabischen Ölkonzerns Aramco in Jeddah löste einen Großbrand nahe der Formel-1-Rennstrecke in der Stadt aus, auf der am Sonntag der Große Preis von Saudi-Arabien stattfinden soll. Über der Öl-Anlage in Jeddah stieg eine riesige Rauchwolke auf. Der Angriff ereignete sich während des freien Trainings für das Formel-1-Rennen. Der Geschäftsführer der Rennserie, Stefano Domenicali, informierte die Teamchefs und Fahrer bei einem Krisentreffen darüber, dass "das Rennwochenende wie geplant fortgesetzt wird", wie ein Sprecher sagte.

Nach Angaben eines Sprechers der von Riad angeführten Militärkoalition im Jemen, Turki al-Maliki, führten die Houthi-Rebellen insgesamt 16 Angriffe auf Ziele in Saudi-Arabien aus und attackierten unter anderem ein Kraftwerk und mehrere Öl-Anlagen. Das Feuer in Jeddah sei unter Kontrolle gebracht worden, sagte al-Maliki.

Die Houthi-Rebellen erklärten, sie hätten bei der Angriffsserie mit Raketen und Drohnen auch mehrere "wichtige Einrichtungen" in der Hauptstadt Riad attackiert.

Mit ihren Angriffen auf Öl-Anlagen versuchten die Houthis, "den Nerv der Weltwirtschaft zu treffen", sagte al-Maliki. Saudi-Arabien ist der größte Öl-Exporteur der Welt. Ein Vertreter des saudischen Energieministeriums warnte am Freitag vor der Bedrohung, die diese Angriffe "für die Sicherheit der weltweiten Ölversorgung" darstellten.

Die USA bezeichneten die jüngsten Angriffe am Freitag als "inakzeptabel". "Wir werden weiterhin mit unseren saudischen Partnern zusammenarbeiten, um ihre Verteidigungssysteme zu stärken, während wir auf eine dauerhafte Lösung zur Beendigung des Konflikts im Jemen hinarbeiten", sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums.

Auch das Auswärtige Amt in Deutschland verurteilte die Angriffe der Houthis "auf das Schärfste". Die erneuten Attacken "verletzen das humanitäre Völkerrecht und untergraben die regionale Stabilität, indem sie eine weitere Eskalation provozieren. Angriffe auf zivile Ziele sind durch nichts zu rechtfertigen", erklärte eine Sprecherin des Außenministeriums in Berlin.

Die jemenitische Miliz nimmt regelmäßig Ziele im Nachbarland ins Visier. Am vergangenen Wochenende attackierten die Rebellen ein Ölterminal in Jizan sowie eine Gasanlage und eine Ölraffinerie in der am Roten Meer gelegenen Industriestadt Yanbu. Die Raffinerie musste ihre Produktion vorübergehend reduzieren.

Im Jemen herrscht seit 2015 Krieg zwischen den von Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anderen arabischen Staaten unterstützten Truppen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi und den vom Iran unterstützten Houthi-Rebellen. In dem Konflikt wurden nach UN-Angaben bereits rund 380.000 Menschen getötet, Millionen weitere mussten flüchten.

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Angriff von Houthi-Rebellen auf das Nachbarland Saudi-Arabien hat Riad mehrere Luftangriffe im Jemen geflogen.
  • Houthi-Rebellen hatten am Freitag mehrere Ziele in Saudi-Arabien attackiert.
  • Der Angriff ereignete sich während des freien Trainings für das Formel-1-Rennen.
  • Die USA bezeichneten die jüngsten Angriffe am Freitag als "inakzeptabel".
  • Die jemenitische Miliz nimmt regelmäßig Ziele im Nachbarland ins Visier.