Lage in Russland "ändert sich stündlich", sagt Tanner

Wie gefährlich ist der Machtkampf in Russland für Europa und insbesondere Österreich? Dazu trafen sich Mitglieder der österreichischen Regierung am Sonntag zu einer Krisensitzung im Verteidigungsministerium von Klaudia Tanner (ÖVP).

"Dass die Zeiten keine sicheren geworden sind, haben wir auch die letzten 36 Stunden erleben müssen", sagt die Verteidigungsministerin im Interview mit PULS 24 Chronik-Chefreporterin Magdalena Punz. Für Tanner sei es daher wichtig, die Lage genau zu verfolgen, die sich ja "stündlich ändern" würde.

Flüchtende Wagner-Söldner werden beobachtet

Nach dem gescheiterten Putschversuch stellt sich die Frage, ob sich die Söldner der Wagner-Gruppe schon bald über die russischen Grenzen nach Europa aufmachen könnten. "Selbstverständlich wird das beobachtet", sagt die Verteidigungsministerin. Dazu habe die Regierung im Zuge des Krisenkabinetts die aktuellen Lageberichte der österreichischen Nachrichtendienste erhalten.

Die Hauptverantwortung liege dabei aber vor allem bei Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). "Wie Sie wissen, ist das eine der Hauptaufgaben des Innenministeriums beziehungsweise des DSN (Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst, Anm.), um dann auch entsprechende Maßnahmen zu treffen", sagt Tanner. Es sei trotz der aktuellen Lage aber nicht der Zeitpunkt, "wo man irgendjemandem Angst machen möchte".

Regierung "untertags und in der Nacht" in Kontakt

Für Tanner sei aus der derzeitigen Situation jedenfalls wichtig mitzunehmen, dass die "Sicherheitsarchitektur gestärkt wird". Das betreffe auch auch das in der Verantwortung der Verteidigungsministerin stehende Bundesheer. "Das ist wichtig in Zeiten wie diesen", sagt Tanner im PULS 24 Interview. Aufgrund der Lage in Russland sei man in der Regierung seit Samstag laufend "untertags und in der Nacht" in Austausch.

Tanner: "Wir sind ein verlässlicher Partner"

Österreich sei zwar kein NATO-Mitglied, als Teil der Europäischen Union aus der Sicht von Tanner aber trotzdem "ein ganz wichtiger Partner im Rahmen der gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik". Es sei bekannt, dass "wir ein sehr verlässlicher Partner sind". Mit Blick auf Russland werde die Lage jedenfalls weiterhin "laufend beobachtet, um dann eben auch entsprechend reagieren zu können".