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Gekündigter Professor Sönnichsen trat bei FPÖ-Chef Kickl auf

FPÖ-Chef Herbert Kickl hat am Dienstag den wiederholt als Coronamaßnahmen-Gegner in Erscheinung getretenen Professor Andreas Sönnichsen, der letzte Woche von der Medizin-Uni Wien gekündigt wurde, zu einer gemeinsamen Pressekonferenz geladen.

Beide beklagten die Kündigung und auch, dass durch die Corona-Maßnahmen der Regierung Freiheit verloren gegangen sei. Sönnichsen bestritt einmal mehr die Sinnhaftigkeit von Lockdowns, ebenso jene der Impfung abseits von Risikogruppen.

Die Medizin-Uni Wien hatte die Kündigung des Leiters der Abteilung für Allgemein- und Familienmedizin am Zentrum für Public Health bereits vergangene Woche bekannt gegeben, Sönnichsen wurde auch dienstfrei gestellt. Grund dafür waren nicht seine Aussagen, sondern die Nicht-Einhaltung von Coronamaßnahmen sowie die Nichtbefolgung von Weisungen.

Sönnichsen hatte sich seit dem Vorjahr wiederholt medial gegen die Anti-Coronamaßnahmen und die Covid-Impfungen geäußert. Die Uni reagierte jeweils mit einer Distanzierung - auf seiner Abteilungs-Homepage wurde sogar ein eigener Hinweis geschaltet, in dem ihm das Expertentum in Sachen Biologie, Diagnose oder Therapie von Viruserkrankungen abgesprochen wird.

Auf der Pressekonferenz erklärte Sönnichsen nun - als "besorgter Bürger und besorgter Wissenschafter" -, er habe in den letzten Monaten erlebt, dass die Freiheit zunehmen eingeschränkt worden sei - und zwar jene der Meinungsäußerung und der Wissenschaft, aber auch jene, seine Patienten "nach besten Wissen und Gewissen zu behandeln". Dies sei im Namen einer Krise geschehen, "deren Ausmaß maßlos überschätzt wird".

Sönnichsen beklagte "wissenschaftliche Dogmen"

Während der Pandemie seien "wissenschaftliche Dogmen" aufgestellt worden, geißelte Sönnichsen die gängige Mehrheitsmeinung der Medizin und Wissenschaft, wonach die Impfung unbestritten der Ausweg aus der Pandemie ist. Der Großteil der Bevölkerung sei "gar nicht gefährdet" durch das Corona-Virus, behauptete er.

"Diesen Teil der Bevölkerung zwangimpfen zu wollen, ist an Absurdität nicht zu überbieten", so der gekündigte Professor. Auch nicht-medizinische Maßnahmen wie Lockdowns hält er für überflüssig, diese seien "effektlos", sagte er mit Verweis darauf, dass die Infektionskurven auch in anderen Staaten wieder runtergegangen seien, die keine derartige Maßnahmen ergriffen hätten.

Demgegenüber plädierte Sönnichsen für die "Durchseuchung" der "nicht gefährdeten Bevölkerung" - als Beispiel für diesen Weg sieht er Schweden an. Das Virus sei für die Masse der Bevölkerung nicht gefährlich, die Impfung hingegen hätte Nebenwirkungen, die "alles bisher Dagewesene in den Schatten" stellen würden. Sie sei - wenn überhaupt - nur für jene Risikogruppen gerechtfertigt, die aus seiner Sicht durch das Virus bedroht sind.

Die "Massenimpfung, die wir durchführen", habe den "Charakter einer Studie", beklagte er angeblich fehlende Daten zu den Impfstoffen. Das Nationale Impfgremium (NIG) empfiehlt dagegen die Impfungen generell und nimmt nur bestimmte Gruppen davon aus.

Attacken gegen Ärztekammer

Scharfe Kritik übte er an der Ärztekammer, die Anfang Dezember in einem Schreiben niedergelassene Mediziner daran erinnert hatte, dass sie sich an die Empfehlungen des NIG halten müssen und nicht unbegründet von Corona-Impfungen abraten dürfen. Sönnichsen bemühte dafür den zuvor von Kickl geschaffenen Begriff der "Impfquisition", dies sei "inakzeptabel".

Kickl ließ am Podium eine Laterne aufstellen - mit dieser sollte aber nicht nur der Pandemie-Toten gedacht werden, sondern auch "anderen Opfern". Als diese bezeichnete Kickl "die Grund- und Freiheitsrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Menschlichkeit und Menschenwürde" - ebenso die "Freiheit der Meinung" und jene der Wissenschaft. Sönnichsen sei jemand, "der nicht widerrufen wird" vor der "Inquisition" der Bundesregierung, meinte der FPÖ-Chef.

In Österreich herrsche ein "Unrechtsregime", dies habe erst die am Vortag erfolgte Verlängerung des Lockdowns für Ungeimpfte gezeigt. Dieser habe "medizinisch keinen Sinn", sondern sei lediglich ein Racheakt - nämlich "gegenüber einem Teil der Bevölkerung, der nicht zu allem Ja und Amen sagt".

ribbon Zusammenfassung
  • FPÖ-Chef Herbert Kickl hat am Dienstag den wiederholt als Coronamaßnahmen-Gegner in Erscheinung getretenen Professor Andreas Sönnichsen, der letzte Woche von der Medizin-Uni Wien gekündigt wurde, zu einer gemeinsamen Pressekonferenz geladen.
  • Sönnichsen bestritt einmal mehr die Sinnhaftigkeit von Lockdowns, ebenso jene der Impfung abseits von Risikogruppen.
  • Der Großteil der Bevölkerung sei "gar nicht gefährdet" durch das Corona-Virus, behauptete er.