APA/HELMUT FOHRINGER

Erste Sommerschule startet mit Option auf Weiterführung

Die erste Sommerschule ist am Montag in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gestartet. Zum Auftakt machte sich Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) in Purkersdorf (NÖ) ein Bild des Modells, das durch den Corona-Lockdown entstandene Defizite in der Unterrichtssprache Deutsch ausgleichen soll. Er stellte in Aussicht, dass sie nach einer Evaluierung weitergeführt werden könnte.

Die erste Sommerschule ist am Montag in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gestartet. Zum Auftakt machte sich Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) in Purkersdorf (NÖ) ein Bild des Modells, das durch den Corona-Lockdown entstandene Defizite in der Unterrichtssprache Deutsch ausgleichen soll. Er stellte in Aussicht, dass sie nach einer Evaluierung weitergeführt werden könnte.

"Es braucht schon sehr viel oppositionelle Fantasie, um dieses Modell der Sommerschule als ungeeignet zu bezeichnen", verteidigte Faßmann beim Besuch des BG/BRG Purkersdorf gleich das Konzept, bei dem an ausgewählten Volks-, Neuen Mittelschulen (NMS) und AHS Schüler zwei Wochen lang am Vormittag beim Projektunterricht in Kleingruppen Deutschförderung bekommen sollen. Nicht nur Schüler erhielten dabei die Chance, Defizite auszugleichen, auch Lehramtsstudentinnen und -studenten bekämen dabei die Möglichkeit, Unterrichtspraxis aufzubauen. "Das Bildungssystem bewegt sich und das ist ein gutes Zeichen", stellte der Minister fest.

Eine Evaluierung unter Eltern, Schülern und Lehrern werde anschließend zeigen, ob das Konzept auch in den kommenden Jahren weitergeführt wird, so Faßmann. ÖVP-Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister geht aber schon jetzt davon aus, dass man das Projekt weiterführen wird, egal wie die Befragung ausgeht. Und auch Irene Ille, Direktorin des Gymnasiums in Purkersdorf, und NÖ-Bildungsdirektor Johann Heuras zeigten sich vom "Experiment" überzeugt.

12.200 Schüler sind in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland für die Sommerschule angemeldet, in den anderen Bundesländern startet sie am 31. August. Für die laut aktualisierten Zahlen des Bildungsministeriums bundesweit rund 24.400 Teilnehmer wird es 1.800 Gruppen an 500 Standorten geben. Die Teilnahme an der Sommerschule ist freiwillig und kostenlos. Ist man angemeldet, gilt allerdings Anwesenheitspflicht. Die Schüler erhalten dafür einen Bonus für die Mitarbeitsnote bzw. die Note im Fach Deutsch im kommenden Schuljahr. Das Angebot wird von 60 Prozent der Schüler, die laut Bildungsministerium Förderbedarf haben, genutzt.

Den Unterricht in den Sommerschulen übernehmen rund 1.400 Lehramtsstudenten, entweder im Tandem mit Kommilitonen oder mit 1.500 erfahrenen Lehrern, die sich freiwillig als Mentoren gemeldet haben. Ausgewählte gute Schüler sollen außerdem als "Buddies" die Gruppen auflockern: Diese rund 200 Jugendlichen aus höheren Schulstufen, die sich freiwillig für die Sommerschule gemeldet haben, sollen als Vorbilder dienen und die Arbeit der Lehrer unterstützen, indem sie Einzelne oder Schülergruppen betreuen.

Für die Sommerschulen gelten dieselben Hygienemaßnahmen, mit denen eine Ausbreitung von Covid-19 verhindert werden soll, wie für den generellen Schulbetrieb. Sprich: Abstandhalten, Händewaschen und häufiges Lüften. Eine Maskenpflicht gibt es nicht.

Wenig Gefallen am Modell der Sommerschule fanden SPÖ und NEOS. Für die NEOS sind zwei Wochen Sommerschule allerdings "viel zu wenig", für die SPÖ sind "eine Enttäuschung und Chaos vorprogrammiert". Beide forderten ein Förderprogramm in allen Hauptfächern während des Schuljahres.

ribbon Zusammenfassung
  • Die erste Sommerschule ist am Montag in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland gestartet.
  • Zum Auftakt machte sich Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) in Purkersdorf (NÖ) ein Bild des Modells, das durch den Corona-Lockdown entstandene Defizite in der Unterrichtssprache Deutsch ausgleichen soll.
  • Er stellte in Aussicht, dass sie nach einer Evaluierung weitergeführt werden könnte.
  • Wenig Gefallen am Modell der Sommerschule fanden SPÖ und NEOS.