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Drohnenangriffe auf Moskau und Odessa

Ukrainische Drohnen haben in der Nacht auf Montag in Moskau und auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim Schäden verursacht. Der ukrainische Geheimdienst habe "eine Spezialoperation" in Moskau verübt, hieß es am Montag in ukrainischen Verteidigungskreisen. Bei russischen Drohnenangriffen auf die ukrainische Hafenregion Odessa am Schwarzen Meer sind unterdessen mindestens sieben Menschen verletzt worden. Bei den Angriffen wurden auch ukrainische Donauhäfen getroffen.

Die ukrainische Flugabwehr habe einige Drohnen abgewehrt, es gebe aber auch Einschläge in Donauhäfen, sagte die Sprecherin der Heeresstelle Süd, Natalja Humenjuk. Der Hafen in Reni nahe der rumänischen Grenze wurde zum Ziel des nächtlichen russischen Angriffs. Der Bürgermeister von Reni, Ihor Plehow, sprach in ukrainischen Medien von drei zerstörten Getreidesilos.

Der rumänische Präsident Klaus Iohannis verurteilte die russischen Angriffe unmittelbar an der Grenze seines Landes. "Diese jüngste Eskalation birgt ernsthafte Risiken für die Sicherheit im Schwarzen Meer", schrieb er am Montag auf Twitter. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba warf Russland "Nahrungsterrorismus" vor und forderte eine globale Reaktion auf die russischen Angriffe.

Nach dem Auslaufen des Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides attackiert Russland verstärkt mit Drohnen und Raketen die Region Odessa. Auch die gleichnamige Millionenstadt selbst gerät immer wieder unter Feuer. In der Nacht zum Sonntag hatte es Treffer in der zum Weltkulturerbe erklärten Altstadt gegeben, die russisch-orthodoxe Verklärungskirche wurde schwer beschädigt. Mindestens ein Mensch wurde getötet, mehr als 20 wurden verletzt.

In Moskau sahen AFP-Journalisten am Montag ein Gebäude mit einem beschädigten Dach in der Nähe des Verteidigungsministeriums. In einem Einkaufszentrum im Süden der Stadt wurden mehrere Scheiben in den oberen Etagen beschädigt. "Es ist ein Skandal, dass eine ukrainische Drohne fast in das Verteidigungsministerium geflogen ist", sagte ein 70 Jahre alter Anrainer. Das ganze Haus habe gebebt, berichtete er.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums hatte die Luftabwehr Montagfrüh einen Versuch Kiews gestoppt, "einen terroristischen Akt mit zwei Drohnen auf Objekte im Moskauer Stadtgebiet auszuführen". Das Außenministerium sprach von "dreisten Taten ukrainischer Neonazis" und drohte mit "harter Vergeltung".

Die 500 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernte russische Hauptstadt war schon mehrfach Ziel von Drohnenangriffe. Im Mai hatte eine Drohne sogar den Kreml getroffen. Trotz der jüngsten Attacke sieht der Kreml keinen Grund für eine Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen für die russische Hauptstadt. "Das ist hier kaum nötig", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax. Die Sicherheitsorgane arbeiteten ohnehin auf Hochtouren. Es werde "rund um die Uhr sehr angespannte Arbeit geleistet".

Ukrainische Drohnen griffen auch Ziele auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim an. Dabei wurden nach Angaben der von Russland eingesetzten Behörden ein Munitionslager und ein Wohnhaus getroffen. Im Umkreis von fünf Kilometern um das Munitionsdepot sei die Bevölkerung in Sicherheit gebracht worden, teilte der von Moskau eingesetzte Gouverneur Sergej Aksjonow im Onlinedienst Telegram mit. Insgesamt seien 17 ukrainische Drohnen elektronisch unschädlich gemacht oder abgeschossen worden, so das russische Verteidigungsministerium.

ribbon Zusammenfassung
  • Ukrainische Drohnen haben in der Nacht auf Montag in Moskau und auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim Schäden verursacht.
  • Bei russischen Drohnenangriffen auf die ukrainische Hafenregion Odessa am Schwarzen Meer sind unterdessen mindestens sieben Menschen verletzt worden.
  • Insgesamt seien 17 ukrainische Drohnen elektronisch unschädlich gemacht oder abgeschossen worden, so das russische Verteidigungsministerium.