Deutschland fordert "Flexibilität" im Atomstreit mit Iran
Trotz der nur indirekten Gespräche zwischen den USA und Iran sei man schon "ein gutes Stück dieses schwierigen Weges" gegangen. Das beweise die Ernsthaftigkeit, mit der alle bei der Sache seien. "In den kommenden Tagen kommt es aber noch einmal auf eine große Portion Flexibilität und Pragmatismus an – von allen Beteiligten. Ein Spiel auf Zeit ist jetzt in niemandes Interesse", warnte der SPD-Politiker.
Die Gespräche würden am Samstag in Wien wieder aufgenommen, hatte der stellvertretende iranische Außenminister Abbas Araqchi (Araghchi) bereits zuvor gesagt. Die USA hatten am Donnerstag angekündigt, die Sanktionen gegen drei frühere iranische Offizielle und zwei iranische Firmen aufzuheben, die mit Ölprodukten handelten. Iran fordert die völlige Aufhebung der US-Sanktionen.
Das 2015 geschlossene Atomabkommen steht auf der Kippe, seit es die USA 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig aufkündigten und gegen den Iran wieder Sanktionen in Kraft setzten. Trumps Nachfolger Joe Biden hat Interesse an einem Wiedereinstieg in das Abkommen signalisiert, erwartet dafür jedoch, dass der Iran seine Auflagen unter anderem bei der Uran-Anreicherung wieder erfüllt. Vor drei Monaten stand der Iran dann erneut wegen der bei Kontrollen entdeckten Uran-Spuren in der Kritik.
Zusammenfassung
- Der deutsche Außenminister Heiko Maas hat vor dem Auftakt der nächsten Runde der Wiener Atomgespräche mit Iran von allen Beteiligten "Flexibilität und Pragmatismus" gefordert.
- "Auf der Zielgeraden liegen die schwersten Brocken und die sensitivsten Themen."
- Die USA hatten am Donnerstag angekündigt, die Sanktionen gegen drei frühere iranische Offizielle und zwei iranische Firmen aufzuheben, die mit Ölprodukten handelten.