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Bombendrohungen in Frankreich: "Das erzeugt Psychose"

Es ist bereits das fünfte Mal in den vergangenen Tagen, dass das Schloss Versailles geräumt werden musste. In Frankreich gab es auch am Freitag wieder großflächige Bombendrohungen. Verkehrsminister Clément Beaune spricht von einer "inakzeptablen Situation".

Erneut hat es in Frankreich am Freitag Bombendrohungen gegen zwölf Regionalflughäfen sowie Schloss Versailles gegeben. Die Touristenattraktion bei Paris musste damit bereits zum fünften Mal in den vergangenen Tagen für Besucher schließen. Wie das Schloss mitteilte, werde man nach den nötigen Sicherheitsüberprüfungen wieder öffnen.

Wie die Zeitung "Le Parisien" unter Verweis auf die Zivilluftfahrtbehörde berichtete, stimmten die Drohungen gegen die Flughäfen mit denen in den vergangenen Tagen überein. Nur die Flughäfen in Bordeaux, Béziers sowie der Euro-Airport Basel-Mulhouse-Freiburg im deutsch-französisch-schweizerischen Dreiländereck allerdings wurden diesmal angesichts der Drohungen geräumt.

"Das erzeugt Psychose"

"Diese Situation ist inakzeptabel", sagte Verkehrsminister Clément Beaune zu den anhaltenden Drohungen gegen Flughäfen. In jedem Fall werde die Justiz eingeschaltet. "Alle die glauben, einen schlechten Witz machen oder Angst verbreiten zu müssen, wissen, dass das eine Straftat ist, die schwer bestraft wird."

Den Verantwortlichen drohten zwei bis drei Jahre Haft sowie Bußgelder in Höhe von mehreren 10.000 Euro. Auch Justizminister Éric Dupond-Moretti bezeichnete die Lage als unhaltbar. "Das bringt den Flugverkehr durcheinander", meinte er. "Das erzeugt eine Psychose."

Täter oftmals Jugendliche

Hinter den gehäuften Bombendrohungen in Frankreich stecken vielfach Jugendliche. "Unter denen, die diese Bombendrohungen aussprechen, gibt es Kinder, kleine Scherzkekse, die keinen Sinn für Verantwortung haben", sagte Frankreichs Justizminister Éric Dupond-Moretti am Freitag dem Sender RTL.

"Ich erinnere daran, dass es die Eltern sind, die für die finanziellen Folgen aufkommen müssen, und die sind extrem hoch." Es liefen 22 Strafverfahren, es gebe Festnahmen und Verurteilungen würden folgen. "Wir können das nicht zulassen. Das erzeugt eine Psychose, die das Land nicht gebrauchen kann."

Zu den Bombendrohungen kommt es verstärkt seit dem tödlichen Angriff eines jungen Islamisten auf einen Lehrer in Arras vor einer Woche, der Frankreich schwer erschütterte. 

 

 

ribbon Zusammenfassung
  • Erneut hat es in Frankreich am Freitag Bombendrohungen gegen zwölf Regionalflughäfen sowie Schloss Versailles gegeben.
  • Die Touristenattraktion bei Paris musste damit bereits zum fünften Mal in den vergangenen Tagen für Besucher schließen.
  • Wie die Zeitung "Le Parisien" unter Verweis auf die Zivilluftfahrtbehörde berichtete, stimmten die Drohungen gegen die Flughäfen mit denen in den vergangenen Tagen überein.
  • "Diese Situation ist inakzeptabel", sagte Verkehrsminister Clément Beaune zu den anhaltenden Drohungen gegen Flughäfen.
  • Hinter den gehäuften Bombendrohungen in Frankreich stecken vielfach Jugendliche.