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Bolton-Buch: Russland wollte Putin-Trump-Gipfel in Wien

Das erste offizielle Treffen von Donald Trump und Wladimir Putin hätte 2018 nicht in Helsinki, sondern in Wien stattfinden können. Dieser vom Kreml gewünschte und auch von Trump zunächst präferierte Austragungsort konnte erst durch enge Mitarbeiter des US-Präsidenten verhindert werden. Dies schreibt Trumps Ex-Sicherheitsberater John Bolton in seinem am Dienstag erscheinenden Enthüllungsbuch.

Das erste offizielle Treffen von Donald Trump und Wladimir Putin hätte 2018 nicht in Helsinki, sondern in Wien stattfinden können. Dieser vom Kreml gewünschte und auch von Trump zunächst präferierte Austragungsort konnte erst durch enge Mitarbeiter des US-Präsidenten verhindert werden. Dies schreibt Trumps Ex-Sicherheitsberater John Bolton in seinem am Dienstag erscheinenden Enthüllungsbuch.

US-Präsident Trump habe eigentlich gewollt, dass der russische Präsident Putin nach Washington kommt, doch die Russen hätten keine diesbezüglichen Absichten gehabt und man habe über Helsinki und Wien als mögliche Austragungsorte geplänkelt, schreibt Bolton in seinem Buch "The Room Where It Happened: A White House Memoir" (etwa: Der Raum, in dem es geschah - Memoiren aus dem Weißen Haus).

"Russland puschte Wien, wir puschten Helsinki. Es stellte sich aber heraus, dass auch Trump Helsinki nicht präferierte", schrieb der ehemalige US-Spitzenbürokrat. Der Präsident habe gefragt, ob nicht Finnland ein Satellitenstaat Russlands sei und habe später an jenem Vormittag sogar seinen damaligen Stabschef John Kelly gefragt, ob Finnland ein Teil Russlands sei.

Mit Erklärungen zur Geschichte sei er jedoch nicht weit gekommen, schilderte Bolton. Trump habe bald erklärt, dass auch er Wien wolle. "Was auch immer sie (die Russen, Anm.) wollen. Sag ihnen, was auch immer sie wollen", zitierte Bolton den Präsidenten. Erst nach einer beträchtlichen verbalen Rangelei habe man sich (mit Trump, Anm.) auf Helsinki verständigt.

Scharf ins Gericht ging Bolton in einem Interview mit der Nordkorea-Politik von Trump. Er gehe davon aus, dass der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un sich über Trumps Sichtweise auf sein Verhältnis zu Pjöngjang "ins Fäustchen" lache, sagte Bolton am Sonntag (Ortszeit) im Sender ABC.

Trump habe Briefe, die "von irgendeinem Funktionär aus der Propagandaabteilung der nordkoreanischen Partei der Arbeit verfasst worden" seien, als Beweis für seine "tiefe Freundschaft" zu Kim betrachtet, sagte Bolton. Darüber könne der nordkoreanische Machthaber nur gelacht haben, fügte er hinzu.

Bolton warnte vor einer Wiederwahl Trumps im November. "Ich hoffe, die Geschichte wird Trump als Präsidenten mit nur einer Amtszeit erinnern, der das Land nicht unwiderruflich in eine Abwärtsspirale gestürzt hat, die wir nicht stoppen können. Eine Amtszeit können wir überstehen", sagte Bolton. Eine weitere Amtszeit Trumps würde den USA aus Boltons Sicht nachhaltig schaden.

ribbon Zusammenfassung
  • Dieser vom Kreml gewünschte und auch von Trump zunächst präferierte Austragungsort konnte erst durch enge Mitarbeiter des US-Präsidenten verhindert werden.
  • Dies schreibt Trumps Ex-Sicherheitsberater John Bolton in seinem am Dienstag erscheinenden Enthüllungsbuch.
  • Scharf ins Gericht ging Bolton in einem Interview mit der Nordkorea-Politik von Trump.
  • Eine weitere Amtszeit Trumps würde den USA aus Boltons Sicht nachhaltig schaden.