Bisher rund 12.000 Kinder aus der Ukraine in den Schulen
Die Verantwortungsträger in den Schulen und Bildungseinrichtungen hätten unglaublich viel geleistet, um die ukrainischen Schülerinnen und Schüler bestmöglich in den Schulen aufzunehmen, hob Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) gegenüber der APA hervor. Dafür wolle er sich bedanken. Es sei auch gelungen, die Betreuung sicherzustellen. "Als Bildungsminister war es mir ein besonderes Anliegen, dass ukrainische Pädagoginnen und Pädagogen unkompliziert als Assistenten an unseren Schulen tätig sein können."
"Zudem haben wir bedeutende zusätzliche Ressourcen mobilisiert", betonte Polaschek. Rund 50 Mio. Euro seien eingesetzt worden, davon 10 Mio. Euro etwa zur Förderung des Deutschunterrichts.
Der größte Anteil an Betroffenen wurde in Wien verzeichnet. Sofort nach Bekanntwerden des russischen Angriffs habe man sich bereit erklärt, Geflüchtete aufzunehmen, wie Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) in einer der APA übermittelten Stellungnahme betonte. Schul- und Kindergartenplätze seien bereitgestellt worden. Aktuell werden rund 2.500 Kinder aus dem Land an den öffentlichen Wiener Pflichtschulen unterrichtet, der überwiegende Teil davon in Volksschulen - aber auch in Mittelschulen, Sonderschulen oder Polytechnischen Schulen.
Im elementarpädagogischen Bereich wurden 2.682 städtische Kindergartenplätze für ukrainische Kinder geschaffen. Aktuell sind es noch knapp 1.700, die einen städtischen oder privaten Kindergarten besuchen.
Eingerichtet wurde auch ein ukrainisches Bildungszentrum. Dieses war von April 2022 bis Ende August 2023 in Betrieb. Allein rund 100 Schülerinnen und Schüler konnten im Rahmen des Projekts erfolgreich auf die ukrainische Online-Matura ("Nationaler Multifach Test") vorbereitet werden, hieß es. Rund ein Drittel davon hat laut Stadt angegeben, dass sie in der Ukraine studieren wollen.
Das Angebot des Bildungszentrums umfasste zudem Deutschkurse, wobei auch ein spezielles Angebot im Sommer dazugehörte. Zu letzteren haben sich rund 900 Kids im Alter von sechs bis 14 Jahren angemeldet.
Auch umfangreiche Aktivitäten im Bereich Kinder- und Jugendarbeit wurden laut Rathaus gesetzt. Im Rahmen eines psychosozialen Angebots wurden und werden etwa Gespräche über den Krieg geführt. Hier würden gerade auch jene, die selbst Kriegserfahrungen machen mussten, mit besonderer Sensibilität begleitet, erläuterte Wiederkehr. Man versuche, möglichen Retraumatisierungen entgegenzuwirken und wenn möglich psychologische oder psychotherapeutische Unterstützung sicherzustellen.
"Die heute präsentierte Zwischenbilanz zeigt, dass Wien eine weltoffene Stadt ist, die eine enorme Hilfsbereitschaft auszeichnet", hielt Wiederkehr fest. Auch er bedankte sich bei allen Beteiligten. Und er versprach: "Wir werden auch weiterhin alles dafür tun, dass jene ukrainischen Kinder und Jugendlichen, die hier leben, eine gute Perspektive für ihre Zukunft haben können."
Zusammenfassung
- Bundesweit wurden 12.280 vertriebene Kinder aus der Ukraine in das österreichische Schulsystem integriert, wobei Wien mit ca. 4.200 Kindern die meisten aufnahm.
- Bildungsminister Polaschek betonte den Einsatz von 50 Mio. Euro zur Unterstützung, inklusive 10 Mio. Euro für Deutschunterricht, und dankte den Schulen für ihre Leistungen.
- Einrichtungen wie das ukrainische Bildungszentrum und psychosoziale Unterstützungsangebote zeugen von Wiens Bemühungen um Integration und Hilfe für die betroffenen Kinder.