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Steiermark Schau 2023 zog rund 285.000 Besucher an

Die Steiermark Schau 2023 mit dem Titel "Vielfalt des Lebens", die seit April im oststeirischen Herberstein zu sehen war, hat rund 285.000 Besucherinnen und Besucher angezogen. Damit knüpft die Nachfolgerin der Landesausstellungen beinahe an die erfolgreichsten Schauen in den 1980er-Jahren an, auch wenn LH und Kulturreferent Christopher Drexler (ÖVP) den Vergleich für nicht zulässig hält: "Die Steiermark Schau ist ein weitaus vielfältigeres Konzept", sagte er am Freitag.

"Hexen und Zauberer" auf der Riegersburg gilt bis heute als die erfolgreichste Landesausstellung der Steiermark und hat 1987 mehr als 351.000 Besucher gezählt. Im Jahr davor war schon einmal Herberstein Schauplatz einer Landesausstellung, genauer gesagt das Schloss Herberstein: 1986 sahen mehr als 310.000 Menschen "Brücke und Bollwerk". Die damals noch jährlichen Landesausstellungen verloren aber zunehmend an Anziehungskraft. 2006 waren gerade einmal noch 73.500 Besucher bei der letzten Landesausstellung zum Thema "Wege zur Gesundheit" in Bruck an der Mur. "Das Konzept war ausgeschöpft", sagte Drexler am Freitag bei der Präsentation der Zahlen der Steiermark Schau in Graz.

Nach Jahren ohne große Landesausstellung belebte der Landeshauptmann, damals noch als Kulturlandesrat, diese wieder, allerdings unter dem Namen Steiermark Schau und mit neuem Konzept. Die erste der nun biennalen Schauen 2021 war in Anbetracht der Corona-Pandemie kein Gradmesser: Aufgrund von Lockdowns wurden gerade einmal knapp 100.000 Besucher gezählt. 2023 sollte nun das neue Konzept der Steiermark Schau voll zur Geltung kommen. "Unsere Erwartungen wurden deutlich übertroffen", bilanzierte der kaufmännische Geschäftsführer des Universalmuseums Joanneum (UMJ) Josef Schrammel. "Das Format der Steiermark Schau hat sich bewährt", ergänzte ein ebenfalls zufriedener Drexler und kündigte die nächste Schau für 2025 an.

Laut Schrammel hat die Tierwelt Herberstein, wo die Steiermark Schau zu einem Großteil zu sehen war, rund zehn Prozent mehr Besucher als in einem durchschnittlichen Jahr verbucht. Etwa 203.000 Besucher hat die Schau zwischen 29. April und 5. November gezählt. Hinzu kommen rund 82.000 Menschen, die sich den mobilen Pavillon der Schau entweder beim "Prolog" in Wien oder vor den Türen der Tierwelt Herberstein angeschaut haben.

Das "Schmuckstück" - so Schrammel - der Steiermark Schau 2023 ist das Haus der Biodiversität, das in einer rund 400 Jahre alten und denkmalgeschützten Tenne nahe dem Schloss Herbstein eingerichtet wurde. Früher waren dort Teile des Gironcoli-Museums zu sehen, nun bleibt das Haus der Biodiversität auch nach Ende der Schau in dem Gebäude erhalten. Über den Winter werden auf Nachfrage Führungen angeboten. Im Frühjahr eröffnet es dann zusammen mit dem Tierpark wieder seine Pforten, so Schrammel, der in dem Zusammenhang die Nachhaltigkeit betonte.

Für den mobilen Pavillon gibt es ebenfalls eine Art Nachnutzung: Eine Mini-Version wurde erst in der Vorwoche im Austrian Cultural Forum in New York eröffnet und wird ab Mitte Jänner in Boston am Massachusetts Institute of Technology (MIT) zu sehen sein. Anschließend wird die Miniaturversion ab dem Frühjahr 2024 in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana aufgebaut, kündigte der wissenschaftliche Geschäftsführer des UMJ Marko Mele an, der selbst gebürtiger Slowene ist.

Im mobilen Pavillon wurden laut den Zahlen des UMJ 357 Führungen durchgeführt, davon 118 für Schulklassen. Im Haus der Biodiversität wurden 337 Führungen gezählt, darunter 98 für Volksschulklassen, 105 für Mittelschule oder AHS und 81 Führungen für Reisegruppen. "Die so wichtigen Themen wie Biodiversität und Klimawandel kommen auch an, wenn sie vermittelt werden", unterstrich Mele die Bedeutung der Führungen.

ribbon Zusammenfassung
  • 2023 sollte nun das neue Konzept der Steiermark Schau voll zur Geltung kommen.
  • Über den Winter werden auf Nachfrage Führungen angeboten.