Hamburger Reflektor-Festival unter Hellers Ägide gestartet
Währenddessen präsentierte Boesch, begleitet vom Pianisten Justus Zeyen, Auszüge aus dem romantischen Liederzyklus "Winterreise" von Franz Schubert. Es ist verblüffend, mit welch gedanklicher Leichtigkeit beide im Dialog Bezüge herstellen zwischen der Melancholie des Wanderers bei Schubert und der existenziellen Einsamkeit des Menschen.
Bei der folgenden Sufi Night im großen Saal ließ sich das Publikum mitreißen von den fröhlichen Melodien und ekstatischen Rhythmen der Gnawa-Sängerin Hind Ennaira aus Marokko, während sie flink die Basslaute Gimbri bediente und den Kontakt mit Geistern suchte - flankiert von Mitgliedern der Gruppe Black Koyo, die riesige Metallkastagnetten bedienten.
Ebenfalls tief von Mystik durchzogen waren nach der Pause die Quawwali-Gesänge der Brüder Fareed Ayaz & Abu Muhammad, in ihrer Heimat Pakistan Superstars. In ihren ekstatischen Frage- und Antwortgesängen verschmolzen sie Gebet, Gesang, Harmonium, Tabla und Trommeln. Und das Publikum klatschte begeistert mit. Bis zum 24. März gastieren unter anderem Famoudou Don Moye und das "Odyssey & Legacy" Trio, Jimmy Webb sowie Camilla Nylund und Angélique Kidjo.
(S E R V I C E - www.elbphilharmonie.de/de/festivals/reflektor-andre-heller/1011)
Zusammenfassung
- Unter den Karl Valentin-Ausspruch "Fremd ist der Fremde nur in der Fremde" hat der österreichische Universalkünstler André Heller das von ihm kuratierte Festival Reflektor in der Elbphilharmonie in Hamburg gestellt: Aspekte des Fremdseins thematisierte am Samstag, dem Eröffnungstag, der Philosoph Peter Sloterdijk im Gespräch mit dem Bassbariton Florian Boesch im kleinen Saal.