Über 120 Tote bei indischer Massenpanik
Schätzungen zufolge waren 150.000 Menschen dem Ruf eines selbst ernannten Gurus gefolgt. Die Gläubigen hatten sich am Dienstag im Norden Indiens zu Gebeten und einer Predigt versammelt, im Bezirk Hathras im Bundesstaat Uttar Pradesh. Es seien deutlich mehr Anhänger als erwartet gekommen, sagte die Polizei laut indischen Medien.
Augenzeugen der Massenpanik berichteten, Menschen seien plötzlich aus einem überfüllten Zelt gestürmt, nachdem der Guru die Veranstaltung verlassen habe. Viele seien im dichten Gedränge ausgerutscht und übereinander in einen schlammigen Graben gefallen. Zahlreiche Opfer seien erstickt oder niedergetrampelt worden, teilte ein Beamter der örtlichen Verwaltung mit.
Ermittlungen laufen derzeit, sagte ein Sprecher der örtlichen Regierung. Die Polizei fahnde auch nach Guru Bhole Baba. Am Tag nach der Massenpanik waren auf Fotos Ermittler und Spürhunde auf dem schlammigen Feld der Veranstaltung zu sehen. Ihre Arbeit wurde durch heftigen Regen erschwert. Bilder zeigten auch trauernde Angehörige.
Unfälle bei religiösen Veranstaltungen sind in Indien keine Seltenheit, weil sich dabei oft große Menschenmengen auf engem Raum, auf schmalen Wegen oder Brücken versammeln. Bei einer Massenpanik bei einem religiösen Festival in Madhya Pradesh kamen 2013 mehr als 100 Menschen ums Leben.
Zusammenfassung
- Bei einer Massenpanik während einer religiösen Versammlung in Indien sind mindestens 121 Menschen ums Leben gekommen, darunter über 100 Frauen und mindestens sieben Kinder.
- Schätzungen zufolge nahmen 150.000 Menschen an der Veranstaltung im Bezirk Hathras im Bundesstaat Uttar Pradesh teil. 35 Schwerverletzte werden noch in Krankenhäusern behandelt.
- Die Polizei ermittelt und fahndet nach Guru Bhole Baba, der die Veranstaltung verlassen hatte, bevor die Panik ausbrach. Unfälle bei religiösen Veranstaltungen sind in Indien keine Seltenheit.