APA/APA (Archiv/dpa)/Roland Weihrauch

Touren laut Messner gegenüber Familie kaum zu rechtfertigen

Bergsteigerlegende Reinhold Messner (75) hält viele seiner Expeditionen im Nachhinein für kaum zu rechtfertigen. Mit Blick auf seinen Bruder Günther, der vor 50 Jahren bei einer gemeinsamen Tour am Nanga Parbat im Himalaya ums Leben kam, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ): "Wir hatten so ein Jung-Siegfried-Gefühl - die anderen kommen zwar ums Leben, aber uns passiert nichts."

"Mit dem Tod meines Bruders ist dann die Erkenntnis gekommen, dass eine Kleinigkeit reicht, und es ist vorbei", fügte Messner hinzu. Nach dem Tod seines Bruders im Juni 1970 habe er "an die 100 Expeditionen" machen können. Er sei mit vielen Kletterern aus den verschiedensten Nationen unterwegs gewesen - "und viele davon sind am Berg umgekommen". Das führe auch zu der Erkenntnis, "dass wir das nicht verantworten können", sagte Messner der NOZ. "Wir dürfen das tun, niemand soll ein Verbot von mir hören - aber wir sollten alle wissen, dass es nicht nur egoistisch ist, sondern auch den Eltern, Brüdern, Schwestern und Freunden gegenüber kaum zu rechtfertigen."

ribbon Zusammenfassung
  • "Mit dem Tod meines Bruders ist dann die Erkenntnis gekommen, dass eine Kleinigkeit reicht, und es ist vorbei", fügte Messner hinzu.
  • Nach dem Tod seines Bruders im Juni 1970 habe er "an die 100 Expeditionen" machen können.
  • Er sei mit vielen Kletterern aus den verschiedensten Nationen unterwegs gewesen - "und viele davon sind am Berg umgekommen".
  • Das führe auch zu der Erkenntnis, "dass wir das nicht verantworten können", sagte Messner der NOZ.